Wechsel in der Geschäftsführung

Michael Gutmann spricht künftig für die Gewerkschaft NGG im Landkreis Heidenheim

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bekommt mit Michael Gutmann einen neuen Regionalgeschäftsführer, der unter anderem für den Landkreis Heidenheim zuständig ist. Welche Erfahrung er mitbringt und wie sich die Mitgliedszahlen der NGG entwickelt haben.

Michael Gutmann spricht künftig für die Gewerkschaft NGG im Landkreis Heidenheim

Ab 1. September übernimmt Michael Gutmann die Geschäftsführung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Regionsgebiet Ulm-Aalen/Göppingen. Seine Vorgängerin, Karin Brugger, ist nun im Ruhestand. Die Region umfasst die Kreise Ostalbkreis, Göppingen, Heidenheim, Reutlingen, Alb-Donau-Kreis, Ulm, Biberach, Ravensburg und den Bodenseekreis. Die Gewerkschaftsstärke der Region liegt in vielen Branchen. Aktuell gehen die Mitgliedszahlen nach oben.

200 neue NGG-Mitglieder in der Region

„Die Beschäftigten in den Betrieben wollen einerseits kräftig anpacken, aber sind andererseits leider auch aufgrund der Preissteigerungen in der Not dazu“, so Gutmann. Dass viele neue Mitglieder gewerkschaftlich etwas bewegen wollen, stärke ihn und die NGG. Allein im Jahr 2023 sind bundesweit schon über 3000 neue Mitglieder in die NGG eingetreten. Davon knapp 200 im Regionsgebiet Ulm-Aalen/Göppingen, das insgesamt knapp 2100 NGG-Mitglieder umfasst. „Die Zahl der tarifgebundenen Betriebe ist in den vergangenen Jahren gesunken. Da müssen wir entgegenwirken und klare Kante für Tarifverträge und Mitbestimmung zeigen, zusammen mit unseren Mitgliedern.“

Der neue NGG-Geschäftsführer kommt ursprünglich selbst aus dem Lebensmittelbereich. Nachdem Gutmann als Industrieelektroniker in der Molkereiindustrie im Drei-Schichtsystem gearbeitet hat, startete er seinen Weg innerhalb der Gewerkschaft NGG in der Jugend- und Bildungsarbeit im Juli 2017. Seit Oktober 2020 ist er hauptsächlich in den Bereichen Tarifpolitik, Rechtschutz und Betriebsratsarbeit tätig. „Dass ich selbst in einer NGG-Branche, der Molkereiindustrie, mit Tarifbindung und Betriebsrat gewerkschaftlich groß geworden bin, verschafft mir einige Stärken. Ich kenne das Gefühl der Beschäftigten und ich kenne vor allem den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen in der Rolle als Arbeitnehmer. Manchmal braucht man ein Schutzschild. Manchmal aber auch einen Speer. Gewerkschaft kann beides bedeuten“, erklärt der 30-Jährige.

Das hat sich Michael Gutmann vorgenommen

Tarifverhandlungen betreffen die Region vor allem in der Molkerei- und Getränkeindustrie, im Bäckerhandwerk und Gastgewerbe. In den NGG-Branchen in Gutmanns Region existieren aktuell 28 Betriebe mit Betriebsräten, sechs davon zusätzlich mit Jugendvertretungen und Schwerbehindertenvertretungen. Gutmanns langfristige politische Ziele seien neben starken Tarifbewegungen unter anderem mehr Tarifgebundenheit herzustellen, die Steigerung der Mitgliedszahlen und das Eindämmen von Diskriminierung von jeglichen Menschengruppen.