"The Sound of Music"

Musical Company begeisterte im Heidenheimer Naturtheater mit tollen Stimmen

Die neu gegründete Musical-Company zeigte im HeidenheimerNaturtheater einen tollen Auftritt. 1000 Besucherinnen und Besucher riss es von den Stühlen.

Musical Company begeisterte im Heidenheimer Naturtheater mit tollen Stimmen

„Heidenheim reloaded“ – das war immer wieder Thema an diesem herausragenden Abend im Naturtheater. Die Journalistin Marita Kasischke führte charmant und klug durch das Programm und legte dabei nicht selten den Finger in die Wunde, wo Heidenheim – ihre Stadt, die sie spürbar schätzt – noch an sich arbeiten könnte. Da wird kritisch das neue Logo erwähnt („Wir lieben’s aktiv – das heißt ja noch nicht, dass man auch aktiv ist“), das Elmar-Doch-Haus, sie schlägt Gastronomie in der Michaelskirche vor („das gibt es sonst nur in Dublin und Bielefeld“), aber natürlich schlägt ihr Herz auch für den FCH und die erste Bundesliga – deswegen müsse Heidenheim ja internationaler werden und sich aus der schwäbischen Grummeligkeit herausarbeiten. All diese Anekdoten, vom Publikum mit wissendem Lachen goutiert, führten jeweils zum Hauptanlass des Abends: der Musik.

Aktuell 30 Sängerinnen und Sänger

Nahezu unglaublich, was da im Naturtheater entstanden ist. Oliver von Fürich, sowieso als Tausendsassa im Bereich Kultur bekannt, hatte die Gesamtorganisation dieses Abends – und konnte dabei auf eine Band, einen Gastmusiker und ein Ensemble zurückgreifen, das sich sehen und hören lassen kann. Vor einem Jahr wurde aus Mitgliedern des Naturtheaters heraus die Musical-Company gegründet, die derzeit 30 Sängerinnen und Sänger umfasst – herausragend geleitet von Corry Rabus, die nicht nur als mitreißende Dirigentin, sondern auch als umwerfende Bluessängerin ihr großes Können präsentierte.

Es stellte sich heraus, dass das Naturtheater über eine Reihe von fantastischen Sängerinnen und Sängern verfügt, und diese zeigten mit Hingabe, Leidenschaft und großem Talent aus einer reichen Musical-Auswahl – von Tarzan, Aladdin, Viana, Hinterm Horizont, Grease, Rapunzel, auch Lady Gaga und Tina Turner kamen zu Ehren – , welche großartigen Stimmen in ihnen stecken.

Herausragende Band

An die 1000 Besucherinnen und Besucher füllten die Ränge des Open-Air-Theaters und erlebten ein Highlight nach dem anderen. Die Band unter der Leitung von Marco Minner spielte herausragend, und als Lee Mayall mit seinem Saxofon bei manchen Songs hinzutrat, war kein Halten mehr beim Applaus. Die jungen Künstlerinnen und Künstler überraschten ein ums andere Mal: Matthias Johnson-Wagner, Constantin Ciobanu, Andreas Traub, Noah Kresse, Markus Kübler, Randy Vogel als Solisten begeisterten ab dem ersten Song, und bei den Frauen waren Gesang und Performance ebenso herausragend zu erleben: Pauline von Fürich zeigte nicht nur gesangliches, sondern auch großes komödiantisches Talent, sie steigerte sich von Lied zu Lied, und auch Dina Tanzmann, Franziska Graf, Viviane und Verena Steffens, Josephine Eckle, Anna und Stephanie Seifert, Carmen Schirm, Sylvia Heinrich, Nicolette Kontopoulu boten umwerfende Interpretationen der Musical- und Popsongs. Jedes einzelne Lied war ein Hochgenuss, ob als Solo, Duett, Sextett – wunderbar der „Cell Block Tango“ – oder als Chorperformance: Das Publikum kam aus dem Staunen und Jubeln nicht mehr heraus. Manches war fetzig, anderes unglaublich gefühlvoll vorgetragen und immer voller Leidenschaft.

Kein Nachlassen nach der Pause

Vor der Pause war schon anderthalb Stunden beste Unterhaltung geboten, aber danach wurde das Niveau tatsächlich noch einmal gesteigert. Es war lustig, toll choreografiert, abwechslungsreich und fürs Publikum ein großes Vergnügen. Als das Programm sich seinem Ende zuneigte, gaben die Musiker noch einmal alles bei „Thank You For The Music“ aus „Mamma Mia“, „Simply The Best“ von Tina Turner und „We Will Rock You“. Hier standen und sangen, klatschten und swingten dann alle. Zum Schluss waren noch einmal alle 30 Musical-Company-Mitglieder zu erleben. Das Publikum jubelte und pfiff bei jedem einzelnen Künstler und applaudierte minutenlang im Stehen. Dreieinhalb Stunden „Sound of Music“. Da kann man nur sagen: Mehr davon!

Überschrift

Im nächsten Jahr wird im Naturtheater das Musical „Annie“ gespielt – hier gab es einen gelungenen Vorgeschmack zwischen Tochter Pauline und Vater Oliver von Fürich im Duett – und einmal im Jahr wird es eine neue Produktion der Musical-Company geben. Das Publikum, das zumindest dürfte sicher sein, ist bereit!

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