Nächstes Jahr Japan: Puccinis "Madama Butterfly" wird die Hauptoper 2024
Noch zehn Tage bis „Don Carlo“. Die Premiere des Hauptstücks der Heidenheimer Opernfestspiele rückt immer näher. Am Freitag, 3. Juli, wird es soweit sein. Und bekanntlich geht es dann auf dem Schlossberg mit Verdi nach Spanien. Doch bevor diese Reise beginnt, kann man heute sogar schon verraten, wohin es im nächsten Jahr gehen wird. Nach Japan nämlich. Mit Giacomo Puccini. Und mit „Madama Butterfly“.
Es wird das erste Mal in der Geschichte des Festivals sein, dass in Heidenheim eine Oper auf den Spielplan gelangt, deren Handlung in Japan spielt. Das mag vielleicht weniger daran liegen, dass es so unglaublich viel mehr Opern gibt, die in Spanien oder Italien spielen und kaum welche, die etwas aus Japan erzählen. Vielmehr könnte man sich vorstellen, dass die „Butterfly“, deshalb noch nie bis in den Rittersaal gelangt ist, weil man sich die Geschichte vom Kolorit her hier nicht so recht vorstellen konnte. Zwar spielt sich dieses Drama durchaus auf einem Hügel ab, allerdings nicht mit Blick auf staufische Buckelquader, sondern auf den Hafen von Nagasaki.
Gute Erinnerungen
An solchen Kontrasten stört sich heute freilich niemand mehr. Und für Heidenheims Opernfestspieldirektor Marcus Bosch hat es sogar seinen eigenen Reiz, sich an Konstellationen zu wagen, die auf einen bloßen ersten Blick hin nicht zusammenzupassen scheinen. Außerdem denkt er gern an „Madama Butterfly“, verbindet er mit dieser Oper doch nur gute Erinnerungen. „Sogar die besten“, wie er lachend erzählt.
Dabei hat Bosch die Oper bislang nur einmal gemacht. Und auch das ist schon über zwanzig Jahre her. „Es war meine erste Produktion, als ich 2000 als 1. Kapellmeister in Saarbrücken angetreten bin.“ Und nun wird er der erste Festspielleiter sein, der die „Butterfly“ nach Heidenheim bringt. „Ich mag das Stück unglaublich, und es war meiner Ansicht nach mal höchste Zeit, es nun hier mit ihm zu probieren und mit ihm gleichzeitig die Festivalgeschichte um ein hier noch nie geschriebenes Kapitel zu erweitern.“
Fremde Welten
Regie führen wird 2024 bei „Madama Butterfly“ eine in Irland wirkende Italienerin: Rosetta Cucchi, die Intendantin der Wexford Festival Opera. Fürs Bühnenbild verantwortlich zeichnen wird Tassilo Tesche, den man hierzulande noch von „I due Foscari“ in frischer Erinnerung haben dürfte.
Noch nie ein Geheimnis war, was 2024 bei den Opernfestspielen auf der Schiene mit frühen Verdi-Opern gefahren werden wird. Nämlich die Nummer acht im Schaffenskatalog des Meisters: „Alzira“. Deren Handlung übrigens spielt in Lima, der Hauptstadt von Peru. Nagasaki und Japan, Lima und Peru. Kein Wunder, dass das Spielzeitmotto 2024 „Fremde Welten“ lauten wird.
90 Prozent verkauft
Noch aber befindet sich Heidenheim mitten im Festspielsommer 2023, der nun mit der Premiere von „Don Carlo“ am Freitag, 7. Juli, so richtig Fahrt aufnehmen wird. Für diese Premiere übrigens sind nun wieder Eintrittskarten zu haben, mal mehr, mal weniger auch für die anderen Vorstellungen. Rund 90 Prozent aller Karten für „Don Carlo“ sind, Stand heute, verkauft.
Ausverkauft im Programm des Festivals ist derzeit lediglich die Jazz-Gala mit Max Mutzke am Samstag, 29. Juli. Nur noch vier Eintrittskarten sind für die „Last Night“ am Sonntag, 30. Juli, zu haben. Für alles andere, ob Oper oder Konzert, kann man sich noch seine Plätzchen sichern.
Eintrittskarten und Detailinformationen
Eintrittskarten für die Opern und Konzerte der Opernfestspiele gibt’s in Heidenheim im Vorverkauf im Ticketshop des Pressehauses. Details zu den verschiedenen Veranstaltungen des Festivals sind via Internet unter www.opernfestspiele.de erhältlich.