Neue Einrichtung auf dem Schnaitheimer Moldenberg: Wo Kinder in der Jurte spielen
Das neue Domizil für eine neue Kindergartengruppe auf dem Moldenberg in Schnaitheim ist bereits bezugsbereit. Derzeit werden noch die Außenanlagen vorbereitet, doch eigentlich könnten die Kinder hier bereits spielen. Die Stadt Heidenheim hat für diese Betreuungseinrichtung, die im September in Betreib gehen wird, eine ganz besondere Art gewählt. Denn was hier, nördlich der Fußballplätze entstanden ist, das gab es bisher in Heidenheim noch nicht: einen Jurtenkindergarten.
Jurte besteht aus nur einem Raum
Schon von Weitem ist die Besonderheit erkennbar: Derartige Gebilde vermutet man eher in den Steppen Zentralasiens als auf dem Moldenberg. Bei den Nomadenvölkern dienen diese Zelte als mobiles Haus, hierzulande ab September als Heimat für eine Gruppe mit bis zu 20 Kindern, die in der Jurte betreut werden. Als Baumaterial verwendet wurden heimisches Holz und sortenreine Rohstoffe wie Glas und Edelstahl, die wiederverwertet werden können. Dabei ist der Jurtenkindergarten eine Art Bindeglied zwischen dem klassischen Hauskindergarten und dem Waldkindergarten. Er besteht aus nur einem geschlossenen runden Raum und einem Vorbau. Im Raum selbst wurde Wert gelegt auf warme Materialien, insbesondere viel Holz, die eine sehr behagliche Atmosphäre schaffen.
Im Winter kann die Jurte mittels eines modernen Pellet-Ofens beheizt werden. Wasser zum Händewaschen müssen die Kinder selbst in Krüge füllen und ins Innere der Jurte bringen, Abwasser ebenso selbst entsorgen. All das natürlich nicht aus Sparsamkeit der Stadtverwaltung wegen, sondern aufgrund der pädagogischen Konzeption, bei der es auch darum geht, Kindern die Natur und deren Kreisläufe nahezubringen. Da die Jurte inmitten der Natur steht, werden die Kinder voraussichtlich sehr viel Zeit im Freien verbringen, dementsprechend wird die Jurte auch nicht mit klassischen Spielsachen ausgestattet werden.
Neuer Löschwasserteich
Mit den Bauarbeiten für die Jurte, die die Firma Living Circles aus Schwäbisch Gmünd herstellt, wurde Anfang des Jahres begonnen. Parallel dazu wird unweit auch ein großer Löschwasserteich gebaut, weil es um die Wasserversorgung auf dem Moldenberg nicht zum Besten bestellt ist. Mit dem Teich hat die Feuerwehr im Brandfall die Möglichkeit, sowohl für den Jurtenkindergarten als auch für die Sportanlagen und das Clubhaus ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben. Die Kosten für den Bau des Jurtenkindergartens und der Außenanlagen belaufen sich auf insgesamt 980.000 Euro.