Digitale Schatzsuche

Neue Geocaching-Tour der TSG: Die Schnitzeljagd in Schnaitheim selbst ausprobiert

Die TSG Schnaitheim hat eine Geocaching-Tour organisiert. Geocaching ist eine Art Schatzsuche, nur mit Koordinaten statt Karte. HZ-Praktikantin Clio Sailer hat den Selbstversuch rund um Schnaitheim gewagt. Das Fazit: Ein großer Spaß.

Bevor es losgeht, muss ich erstmal herausfinden, was Geocaching überhaupt sein soll. Davon gehört habe ich noch nie, aber es klingt spannend. Ein Blick ins Internet verrät: Geocaching ist eine moderne Schatzsuche oder Schnitzeljagd, die sich in den 2000er Jahren weltweit etablierte. Ziel von Geocaching ist es, in freiem Gelände mit Hilfe von GPS-Daten versteckte Gegenstände oder Hinweise zu finden. Im Internet finden Interessierte hunderte von Touren. Einige davon gehen über mehrere Tage. In abgelegenen Gebieten ohne Handy-Empfang ist oftmals auch ein GPS-Gerät notwendig.

14 Punkte in und um Schnaitheim

Die TSG Schnaitheim hat nun eine Geocaching-Tour in und um Schnaitheim angelegt. Und zwar als Abenteuer für Groß und Klein. Auf der Website der TSG findet man Koordinaten für den Startpunkt und für 14 weitere Punkte, an denen je ein Hinweis versteckt ist. Mal muss der Name eines Gebäudes herausgefunden werden, mal eine Zahl abgelesen werden. Die Hinweise zusammen ergeben am Ende der Tour einen Lösungssatz. Die gesamte Strecke, auf der sich die 14 GPS-Punkte befinden, ist laut TSG etwa acht Kilometer lang. Das entspricht einer Wanderung von zwei bis drei Stunden, je nach Geh-Tempo. So weit so gut, aber geht das auch mit dem normalen Smartphone? Ein GPS-Gerät besitze ich nämlich nicht. Ja, die Schnaitheimer Geocaching-Tour ist auch mit dem normalen Smartphone möglich.

Vorbereitung ist alles

Kann es also direkt losgehen? Noch nicht ganz. Für Geocaching-Neulinge besteht die erste Herausforderung nämlich darin, herauszufinden, wie man GPS-Daten so ins Handy eingibt, dass dieses einem Standpunkte auf einer virtuellen Karte anzeigt. Einfach die Koordinaten von der Website der TSG eintippen funktioniert in den meisten Fällen nicht, denn: Es gibt viele verschiedene Schreibweisen für Koordinaten.

Welche Schreibweise das jeweilige Smartphone beziehungsweise die jeweilige Navigations-App genau haben möchte, unterscheidet sich. Vor der Tour ist also Koordinatenumrechnen angesagt. Mit welcher Formel das gelingt, lässt sich im Internet aber schnell herausfinden. Als ich die umgerechneten Koordinaten schließlich ins Smartphone eingebe, zeigt sich als Startpunkt der Tour ein Parkplatz in den Seewiesen. Die restlichen GPS-Punkte ergeben eine Art Rundweg, der durch Schnaitheim und Umgebung verläuft. Es kann losgehen.

Gibt man alle Koordinaten korrekt ein, wird die Tour zum Rundweg. Rudi Penk

Vom Parkplatz aus führt mich der Weg zunächst an der Brenz entlang. Der erste Hinweis liegt nur fünf Gehminuten vom Parkplatz entfernt und ist kaum zu verfehlen. Der zweite Hinweis ist dann aber nicht so leicht zu entdecken wie der erste. Ja ich gebe es zu, ich bin vorbeigelaufen. Zum Glück habe ich meinen Fehler aber noch rechtzeitig bemerkt.

Wanderung mit Aussicht: Zwischendurch geht es den Moldenberg nach oben, von wo aus man einen schönen Ausblick über Schnaitheim und Heidenheim hat. Rudi Penk

Bis jetzt verläuft die Route am Ortsrand von Schnaitheim, nach dem dritten Hinweis geht es dann für ein kurzes Stück in den Ort hinein. Der Weg verläuft bis hierhin flach, erst nach Hinweis vier geht es ein kleines Stück bergauf. Die Belohnung folgt prompt: Ein Panorama-Ausblick auf Heidenheim. Nebenbei habe ich auf der Tour auch schon einiges über Schnaitheim und Umgebung gelernt. Geocaching bildet!

Die einzelnen Hinweise liegen alle nur maximal 15 Gehminuten voneinander entfernt, langweilig wird es also nicht. Nach dem fünften Hinweis geht es in den Wald, es wird schattig und kühler. Bis jetzt bin ich etwa eine Dreiviertelstunde gelaufen.

Auch mal ungewohnte Positionen einnehmen: Nicht immer befinden sich die Caches auf Augenhöhe. Rudi Penk

Fleißige Geocacher, die schon jetzt hungrig geworden sind, müssen nicht mehr lange warten, denn bald liegt eine Gaststätte auf der Route. Im Idealfall hat sie auch geöffnet. Falls nicht, hat man hoffentlich selbst ein leckeres Vesper eingepackt. Jetzt bin ich mitten im Wald angekommen und habe etwa die Hälfte der Tour geschafft. Die Wege sind breit und gepflegt, durchs Dickicht muss man sich nicht kämpfen. Allerdings sollte man bei Punkt acht genau hinschauen, wo sich der nächste Hinweis befindet. Ein Blick nach oben Richtung Baumkrone ist hilfreich.

Zurück im Ortskern: Hinweise können sich auch an Gebäuden, wie hier am Bahnhof, befinden. Rudi Penk

Nach einem Schlenker über die offene Landschaft komme ich schließlich wieder nach Schnaitheim. Zu diesem Zeitpunkt bin ich knapp anderthalb Stunden unterwegs. Der nächste Hinweis müsste sich jetzt eigentlich zu meiner Rechten befinden, tut er aber nicht. Schließlich fällt mir ein, dass ich eventuell einen kleinen Koordinaten-Umrechnungsfehler begangen habe. Es kommt manchmal eben doch auf die allerletzte Nachkommastelle an. Ein Blick nach links und ich erblicke doch noch den nächsten Hinweis.

Auf der Zielgeraden

Der letzte Abschnitt der Tour verläuft wie zu Beginn in der Nähe der Brenz. Nach knapp zwei Stunden bin ich dann am Ende. Der Tour natürlich, nicht meiner Kräfte. Das Lösungswort habe ich, allerdings ergibt es keinen Sinn. Bis mir einfällt, dass ich an zwei Stellen falsche Buchstaben eingesetzt habe. Da ich aber während der Tour sämtliche Hinweise notiert habe, lässt sich dieser Fehler korrigieren. Am Ende ergibt das Lösungswort doch noch Sinn und ich bin zufrieden wieder am Parkplatz angekommen.

Mein Fazit: Die Tour macht Spaß und erfordert abgesehen vom Umrechnen der Koordinaten keine größeren Vorbereitungen. Die Wege sind während der gesamten Tour gut befestigt. Normale Kleidung und Schuhe zum Spazierengehen sind also ausreichend. Auch wenn es zwischendurch kurz bergauf geht, ist die Tour insgesamt nicht anstrengend. Geeignet ist das Schnaitheimer Geocaching für alle, die Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang mit Hinweisjagd haben. Die Hinweise sind auch für Kinder gut zu lösen. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht. Klare Empfehlung allerdings: Sonnenschutz nicht vergessen. Auch wenn die Tour kurz durch den Wald geht, bewegt man sich die meiste Zeit in der Sonne. Außerdem Stift und Zettel mitnehmen, um die Hinweise zu notieren und um schon mal das Lösungswort nach und nach auszufüllen.

Das Faltblatt zur Tour

Das Faltblatt zur Tour gibt's zum Beispiel in der Tourist-Information in Heidenheim oder auf der Homepage der TSG unter www.tsg-schnaitheim.de