Jedes Jahr heißt jedes Jahr. Also auch dieses Jahr. Als Leonard Hölldampf im Mai 2023 sein Amt als Bezirkskantor antrat, da spielte auch bereits Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium eine Rolle in seinen Plänen. Hölldampf hatte sich vorgenommen, es fortan jedes Jahr auf den Spielplan zu setzen.
Gedacht, getan. Und das gleich mal richtig. Zum Auftakt dieser neu begründeten Tradition erklangen alle sechs Kantaten inklusive einer Fassung für Kinder in gleich vier Konzerten in Heidenheim, Giengen, Königsbronn und Schnaitheim. Möglich machte dies die Kooperation aller Kantoren im Bezirk. Der Publikumserfolg war enorm.
Ganz so groß soll’s nicht weitergehen. Jetzt gilt’s der Regelmäßigkeit. Und die beginnt dieses Jahr um 18 Uhr am Sonntag, 22. Dezember, in der Pauluskirche in Heidenheim mit einem Konzert, das die ersten drei Kantaten des Weihnachtsoratoriums beinhaltet. 2025, also nächstes Jahr, auch das steht schon fest, werden dann die Kantaten eins, vier und sechs gereicht. „Auf die erste kann man nicht verzichten“, sagt Leonard Hölldampf. „Das wäre ja wie der ,Messias‘ ohne Halleluja.“
Ganz anders im Konzert
Worin besteht das Faszinosum des Weihnachtsoratoriums? „Nun“, sagt Leonard Hölldampf. „Weihnachten ist schließlich doch mehr als Weihnachtsmarkt und Dekoration. Der geistliche Ursprung des Fests will ja verknüpft werden mit dem eigenen Erleben. Und eben diese emotionale Verknüpfung wird in diesem Werk besonders spürbar.“ Man kann Bachs Weihnachtsoratorium sicher zu jenen großen Schöpfungen zählen, von denen behauptet werden darf, dass das Werk sogar mehr weiß als der Autor.
Zu Bachs Zeiten übrigens wurden die Kantaten als Teil des Gottesdienstes aufgeführt. Das hat sich geändert. Leonard Hölldampf fällt dazu ein: „Der heutige konzertante Rahmen eröffnet einen ganz neuen musikalischen Klangraum, in dem, so finde ich, der Geist von Weihnachten noch einmal ganz anders zum Tragen kommt.“
Antreten zum Weihnachtsoratorium werden am 22. Dezember die Heidenheimer Kantorei, der Kinderchor der Pauluskirche, ein für diesen Anlass vorwiegend aus Stuttgarter Musikstudenten, aber auch Musikern aus der Region zusammengestelltes Orchester und die Solisten Sophie Bareis (Sopran), Mareike Benz (Alt), Tobias Völklein (Tenor) und Gerrit Illenberger (Bass). Der Eintritt ist frei.