Unter uns

Neue Vereine von Giengen bis Gerstetten: Wenn die Mitte der Gesellschaft mitgestalten will

Drei neue Vereine wird und soll es demnächst im Landkreis Heidenheim geben. Ihre Mitglieder wollen mitreden und mitgestalten, wenn es um eine lebenswerte Zukunft an ihrem Wohnort geht. Warum das gerade jetzt gut und wichtig ist:

Im Landkreis Heidenheim gibt es Hunderte Vereine. Gerade vergangene Woche haben wir über gleich drei Vereine berichtet, die neu sind bzw. im Begriff, sich zu gründen: Die „Bürger für Giengen“, die sich zu kommunalpolitischen und Umwelt-Themen einbringen wollen, die „Freunde Michaels“, die die Michaelskirche in Heidenheim als Kulturstätte unterstützen wollen und eine Gruppe von Bürgern in Gerstetten, die das verwaiste Bahnhotel als Veranstaltungsort wachküssen will.

Es handelt sich bei allen diesen Gruppen um Vereine, die sich für etwas einsetzen wollen, die Dinge in ihrer Heimatgemeinde voranbringen wollen und das mit beiden Beinen fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Und ja, diese Tatsache ist dieser Tage erwähnenswert, weil sich im Kleinen gewissermaßen fortsetzt, was wir am zurückliegenden Wochenende in vielen deutschen Städten gesehen haben und voraussichtlich auch dieses Wochenende sehen werden: Nämlich dass die Mitte der Gesellschaft nicht mehr still dabei zusehen will, wie Populisten und Extremisten das Zusammenleben in diesem Land vergiften und gefährden wollen.

Dagegen einen Konterpunkt zu setzen, zeigt sich meiner Meinung nach nicht nur in den Großdemos, sondern auch in solchen Bürgerinitiativen, die vor Ort langfristig und vernünftig mitgestalten wollen. Dass sie gerade jetzt entstehen, mag zeitlicher Zufall sein. Dass sie so guten Zuspruch finden, meiner Meinung nach nicht.

Der Wert solcher Gruppen, wie sie sich jetzt im Landkreis Heidenheim gründen, ist für die Diskussions- und Gestaltungskultur auch auf lokaler Ebene kaum zu überschätzen. Denn selbst wenn die Ideen, die da herauskommen, mal nicht bequem sein sollten, Widerspruch zur Lokalpolitik enthalten oder gar den ein oder anderen Gemeinderat samt Verwaltung vor sich hertreiben würden, geben sie Anstöße.

Und Anstöße von außen sind immer gut – zumal wenn sie aus der Mitte der Gesellschaft heraus kommen, so wie sich das die neuen Vereine vornehmen. Wir von der Zeitung werden zuschauen und darüber berichten, was an Ideen entsteht. Und wir sind gespannt, ob die Neuen die erste Hürde nehmen – die da lautet, den Anspruch konstruktiv nach außen aufzutreten, auch nach innen hin bewältigen.
Schönes Wochenende.

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