Es ist eine gute Nachricht für alle chronisch kranken Nierenpatienten, die dreimal pro Woche zur Dialyse (Blutwäsche) kommen müssen: Das neue Gebäude für die Tagesklinik, in der diese medizinische Behandlung im Klinikum Heidenheim stattfindet, ist fertig. Es steht an der Zufahrtsstraße zum Klinikum und wurde in den vergangenen 22 Monaten von der Essinger Wohnbau erstellt.
Neben der Dialyse, die sich über das gesamte Erdgeschoss erstreckt, gibt es in dem Neubau auf drei Stockwerken insgesamt 45 möblierte Apartments, die an Mitarbeitende des Klinikums vermietet werden. Auf jedem Stockwerk gibt es ein behindertengerechtes Apartment mit 27 Quadratmetern, die anderen kleinen Wohnungen haben 25 Quadratmeter. Neben einem modernen Badezimmer haben die Ein-Zimmer-Wohnungen eine eingebaute Küchenzeile und sind komplett möbliert, inklusive Fernseher. Die ersten zwölf Mieterinnen und Mieter werden Anfang August einziehen. Das Klinikum hält sieben Apartments für die Kurzzeitvermietung vor, wenn beispielsweise Arbeitskräfte auf Zeit oder übergangsweise untergebracht werden müssen. Die anderen Wohnungen werden ausschließlich an Mitarbeitende vermietet.
Die neue Dialyse wird am Montag, 15. Juli, in Betrieb genommen. Am Donnerstag, 4. Juli, öffnet das Gebäude von 16 bis 19 Uhr seine Türen für alle interessierten Besucherinnen und Besucher. Für die Patientinnen und Patienten stehen insgesamt 20 Dialyse-Plätze zur Verfügung: In drei großen Räumen gibt es zweimal fünf und einmal sechs Plätze. Darüber hinaus kann die Dialyse in vier Einzelzimmern vorgenommen werden, denn Patienten, die auf diese Behandlung angewiesen sind, weil ihre Nieren nicht ausreichend funktionieren, brauchen die Dialyse auch dann, wenn sie eine Infektion haben. Damit sie in diesem Fall von den anderen Patienten isoliert werden können, werden die Einzelzimmer benötigt. Auch dann, wenn eine Operation bevorsteht und ein Patient sich nicht bei anderen anstecken soll, ist die Isolation notwendig.
Autarker und ökologischer
„Wir werden eine neue Technologie für die Dialyse verwenden“, sagt Susanne Gaiser, Pflegedienstleiterin im Klinikum. Mit der Photovoltaik-Anlage des neuen Gebäudes werde auch das Wasser erwärmt, das zur Dialyse verwendet wird. Auch das Konzentrat, das für die Osmose benötigt wird, werde künftig selbst angemischt. „Damit werden wir autarker und ökologischer“, meint Susanne Gaiser.
Das gesamte Haus, dessen Baukosten bei 14 Millionen Euro lagen, ist im Standard KfW40+ gebaut, erläutert René Bärreiter, kaufmännischer Direktor des Klinikums. Es sei in Holzhybridbauweise errichtet, wodurch schon beim Bau 800 Tonnen CO₂ eingespart worden seien. Die Räume für die Dialyse sind alle mit Klimaanlagen ausgestattet, da die Dialysegeräte Wärme abstrahlen. Die Zimmer haben zudem eine gute Aufenthaltsqualität mit hohen Räumen und großen Fenstern. Bislang mussten die rund 75 Dialysepatienten, die dreimal pro Woche mehrere Stunden in der Einrichtung verbringen, zu ihrer Behandlung ins nebenstehende Gebäude, das Anfang der 1970er-Jahre gebaut wurde und zuletzt stark sanierungsbedürftig war. Das alte Dialyse-Gebäude wird wie die gesamte Wohnbebauung auf dem Klinikareal abgerissen. Die Essinger Wohnbau hat das gesamte Gelände gekauft und wird in Kürze damit beginnen, neue Wohnbebauung zu errichten.
Dialyse und OP-Roboter
Beim Tag der offenen Tür im neuen Gebäude auf dem Klinikgelände können die Räume am Donnerstag, 4. Juli, zwischen 16 und 19 Uhr besichtigt werden. Man kann einen Blick in die Tagesklinik für Dialyse und die Appartements werfen. Es steht Klinikpersonal zur Beantwortung von Fragen bereit. Außerdem kann auch das Demonstrationsmodell eines Da-Vinci-OP-Roboters, der im Klinikum schon in Betrieb ist, begutachtet werden. Man seine Fingerfertigkeiten selbst an dem Modell testen.