"Pumptrack" als neues Sportangebot im Heidenheimer Brenzpark
Wer viele Jahre seines Lebens mit einem klobigen Dreigang-Fahrrad durch die Gegend strampelte, muss sich mit dieser Vorstellung erst einmal anfreunden: allein durch ein Auf und Ab des Körpers Geschwindigkeit aufbauen und sich vorwärtsbewegen, ohne in die Pedale zu treten. Das Ganze geschieht auf einer künstlich angelegten Strecke, einem sogenannten Pumptrack. Und einen solchen gibt es jetzt im Heidenheimer Brenzpark.
Von oben betrachtet, nimmt sich der Rundkurs aus wie ein hippes Brillengestell ohne Gläser. Blau, mit roten Streifen an den seitlichen Rundungen, die die Steilkurven markieren. Wer direkt an der Strecke steht, kann sich gut vorstellen, dass sich künftig genau in diesen Bereichen die spektakulärsten Szenen abspielen werden.
Der aus Einzelmodulen zusammengefügte Pumptrack, der mit Fahrrädern, Rollern und Inlinern gleichermaßen genutzt werden kann, bringt es bei einem Gewicht von exakt 1983 Kilogramm auf eine Gesamtlänge von 54 Metern. Die Unterkonstruktion setzt sich aus laminiertem, wasserfestem Sperrholz zusammen. Mehrere Schichten aus Polyurethanen, also Kunstharzen, bilden den Aufbau, während die eigentliche Fahrbahn aus Fiberglas besteht.
Die Kosten belaufen sich auf knapp 45.000 Euro brutto. Berücksichtigt ist dabei auch die offizielle Eröffnung der Anlage am Samstag, 23. September, unter Federführung des Teams der Jugendarbeit. Den Auftakt macht um 14 Uhr „DJ FleXXX“. Gegen 14.15 Uhr spricht Oberbürgermeister Michael Salomo. Es schließen sich Vorführungen durch Jugendliche und ein Sicherheitstraining des Herstellers für Gruppen und Einzelpersonen an. Neben Essen und Getränken gibt es ab 17 Uhr Musik, das Ende der Veranstaltung ist für 18 Uhr vorgesehen. Die Eröffnung soll auch bei Regen stattfinden, das Programm wird gegebenenfalls kurzfristig angepasst.
Befragung von jugendlichen Heidenheimern führte zur Idee eines Pumptracks
Die Initiative für einen Pumptrack in Heidenheim ging von „Hack the Hood“ aus. Im Zuge dieses Beteiligungsverfahrens konnten Sechs- bis 27-Jährige - unterm Strich machten 146 Personen von dem Angebot Gebrauch - angeben, was sie sich auch hinsichtlich Freizeiteinrichtungen von der Stadt wünschen. Abgeleitet wurden daraus drei konkrete Vorhaben: Sanierung und Umbau des Skateparks beim Lokschuppen, ein Jugendspielbereich in Schnaitheim und eben besagter Pumptrack. Er soll zunächst einmal an Ort und Stelle bleiben, bis die Bahn das Gelände während der voraussichtlich 2026 über die Bühne gehenden Erneuerung der Brücke bei der Piltz`schen Unterführung als Lagerfläche benötigt.
Dann soll der Kurs ab- und in Schnaitheim wieder aufgebaut werden. Ein zunächst dafür vorgesehener Standort beim Sportplatz am Fischerweg war im Mai im Gemeinderat auf Vorbehalte gestoßen. Laut Rathaussprecher Stefan Bentele laufen derzeit Gespräche hinsichtlich eines unweit gelegenen Geländes. Eine Entscheidung stehe allerdings noch aus.
Pumptracks auch in anderen Kreisgemeinden
Schon vor einem halben Jahrhundert erwiesen sich die USA als Vorreiter in Sachen Pumptracks. Erst etliche Jahre später wurden freilich Anlagen des heute üblichen Zuschnitts gebaut. Mittlerweile sind auch im Landkreis Heidenheim einige installiert oder zumindest in Auftrag gegeben, so in Herbrechtingen, Hermaringen und Giengen.