Leserbrief

Ablehnung einer Katzenschutzverordnung ist eine Ohrfeige für Tierschützer in Heidenheim

Leserbrief zum Umgang mit freilaufenden Katzen und zum Beitrag „Stadt will keine Schutzverordnung“ (Ausgabe vom 17. Oktober):

Die Stellungnahme der Stadtverwaltung Heidenheim zu einer Katzenschutzverordnung ist eine glatte Ohrfeige gegenüber all den ehrenamtlichen Tierschützern und den Beschäftigten des Kreistierheims, die sich um das angeblich nicht vorhandene Problem der zahllosen Streunerkatzen im Landkreis kümmern. Und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich kann der Stadtverwaltung nur empfehlen, einmal das Tierheim zu besuchen. Dort können sie dann das ihrer Ansicht nach nicht vorhandene Problem zigfach mit eigenen Augen sehen.

Oder begleiten Sie mal die Tierschützer einen Tag lang an die verschiedenen Futterstellen, oder nachts, wenn ein unterkühlter Wurf junger Katzen gemeldet wird und sofort gehandelt werden muss. Dann erübrigt sich das Argument, es würden keine ausreichenden Nachweise vorliegen. Kastrationen werden zwar erstattet, aber was ist mit anderen Kosten für Futter, Tierarzt, Medikamente, Wetterschutz usw.? Oft zahlen das die Ehrenamtlichen selbst oder aus den wenigen Spenden, die es gibt. Der zu erwartende Verwaltungsaufwand wäre zu groß? Das ist nichts im Vergleich zu dem Aufwand, all die heimatlosen oder krank bzw. verletzt aufgefundenen Katzen einigermaßen zu versorgen. Erkundigen Sie sich bitte bei den Gemeinden, die bereits eine KVO haben. Die schaffen das mit dem Verwaltungsaufwand ja auch.

Und den Katzenbesitzern zu unterstellen, sie würden ihre Katzen an Futterstellen aussetzen, um sie kastriert wieder zurückzubekommen, ist völlig aus der Luft gegriffen. Glauben Sie das wirklich, oder suchen Sie händeringend nach Argumenten gegen eine KVO? In Heidenheim wurde unlängst ein unkastrierter und nicht gekennzeichneter Kater aufgefunden. Der sitzt jetzt im Tierheim. In Schnaitheim wurde eine gekennzeichnete Katze aufgefunden, die seit zwei Monaten in Herbrechtingen vermisst wurde. Die Katze ist wieder zuhause, dank der Kennzeichnung. Was ist denn da jetzt besser?

Bitte, lieber Gemeinderat, handelt im Sinne des Tierschutzes und helft mit, weiteres Katzenelend zu verhindern, indem Ihr eine Katzenschutzverordnung möglich macht.

Karin Sapper, Nattheim