Innenstadt

„Omas Stand“ belebt als neue Partylocation das Heidenheimer Nachtleben

Ein Imbiss-Stand hat sich als neuer Partytreffpunkt in Heidenheim gemausert. Wer dahinter steckt und wo gefeiert wird:

In der Regel hat der Imbisswagen mit dem Namen „Omas Stand“ seinen festen Stellplatz vor dem Kino-Center an der B19 in Heidenheim. Paul Schweizer, der 22-jährige Sohn von Kinobesitzer Ralf Schweizer, haucht mit seinen Freunden Nico Österreicher, Sam-Louis Walford und Felix Hietkamp dem mobilen Verkaufswagen und den Kinos in Heidenheim immer wieder Party-Leben ein. Die Partys finden sowohl draußen vor dem Kino-Center als auch zu späteren Stunden in den Räumlichkeiten des Kinos selbst statt. „Je nach Witterung und Jahreszeit, es kommt auch auf die Art der Party an“, so Schweizer.

Nicht nur vor und im Kino-Center an der B19 macht Schweizer seine Partys, teilweise verlegt er sie auch in die Innenstadt. Er nutzt dabei den Platz vor dem Kino Capitol sowie die Räumlichkeiten an der Hauptstraße, die im Besitz der Familie Schweizer sind. „Beim internationalen Straßenfest zum Beispiel und kurz vor Weihnachten beim ‚Warten aufs Christkind‘ waren wir auch vor Ort und haben von ‚Omas Stand‘ aus Getränke ausgeschenkt und Essen ausgegeben“, erzählt Nico Österreicher. Nach der Sperrstunde werde die Party dann ins Gebäude des Kinos verlegt. Störung von Anwohnern solle dadurch vermieden werden.

Partys füllen nach Club-Schließung eine Lücke in Heidenheim

Die vier jungen Erwachsenen haben mit ihrem Projekt den Nerv der Zeit in Heidenheim getroffen, umso mehr, nachdem der einzig noch vorhandene Club Underground kürzlich seine Pforten geschlossen hat und die Stadt damit clubfreie Zone ist. Der 22-jährige Student bietet somit mit seinen drei Freunden den jungen Heidenheimern genau das, was in der Stadt fehlt. Dennoch ist es den vier Jungs wichtig, dass die Partys rund um „Omas Stand“ ihren jetzigen Charme behalten. „Die jungen Leute aus Heidenheim sollen ihren Spaß haben und vor allem auch die, die nur übers Wochenende oder an Festtagen nach Hause kommen, um ihre Familien zu besuchen und abends noch Lust haben, sich in gemütlicher Runde zu treffen und Party zu machen.“

Wie sich der Imbiss zum Treffpunkt junger Heidenheimer entwickelte

Wer hätte gedacht, dass aus Omas Stand eine Partyzone wird. Denn angefangen hatte alles unter ganz anderen Vorzeichen in der Coronazeit. Damals gab es vor dem Kino-Center eine Teststation, wo die Menschen oft Schlange standen. Paul eröffnete daraufhin mithilfe seiner Freunde den Imbisswagen und bot den Wartenden Getränke und Kleinigkeiten zu essen an.

Das Team von „Omas Stand“ in Heidenheim: von links nach rechts Nico Österreicher, Sam-Louis Walford, Felix Hietkamp, Paul Schweizer. Foto: Schweizer

Gleichzeitig trafen sich auch Bekannte der vier Jungs dort, wenn auch anfangs nur im kleineren Kreis. Als die Coronaregeln gelockert wurden und man sich wieder mit mehreren Leuten treffen durfte, wurden auch diese Treffen von der Menschenmenge her größer. „Anfangs war ‚Omas Stand‘ einfach nur ein Treffpunkt für unsere Freunde und Bekannte aus Heidenheim und vor allem für diejenigen, die mittlerweile nicht mehr in Heidenheim leben und nur noch ab und zu an den Wochenenden nach Hause kommen“, erzählt Felix.

Party-Organisation neben Studium und Ausbildung

Als die Coronazeit zu Ende war, wurden diese Zusammenkünfte immer größer. „Durch Mund-zu-Mund-Propaganda wurden immer mehr Menschen auf unsere Partys aufmerksam, was uns natürlich sehr gefreut hat“, so Sam. Inzwischen kommen an die 200 junge Erwachsene, wenn „Omas Stand“ zur Party einlädt. Das ist natürlich mit Arbeit und Organisation verbunden. Mit viel Herzblut packen die Jungs gemeinsam an, damit sich alle Besucher am Abend wohlfühlen. „Wir kennen uns schon seit der Schulzeit und obwohl zwei von uns nun in anderen Städten außerhalb von Heidenheim studieren und die anderen fest arbeiten oder in Ausbildung sind, finden wir immer eine Möglichkeit, uns so zu organisieren, dass alle vier von uns bei unseren Events dabei sein können.“

Das Logo von „Omas Stand“. Foto: Markus Brandhuber

Die vier jungen Männer machen viel selbst. „Wir stehen selbst hinter dem Tresen und bedienen die Leute und wir kümmern uns auch oft persönlich um die Musik und legen auf.“ Es gibt aber auch Gast-DJs, die zum Einsatz kommen und eine Sicherheitsfirma regelt den reibungslosen Ablauf des Abends. „Unsere Partys laufen immer friedlich ab, aber wir möchten auf Nummer sicher gehen, da wir bei so vielen Leuten natürlich auch nicht immer den Überblick behalten.“

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