Regen ist nicht der Grund

Open-Air-Kino 2023 im Heidenheimer Brenzpark fällt aus

In diesem Jahr wird es kein Open-Air-Kino im Brenzpark geben. Am Wetter liegt das nicht. Was die Gründe sind und wie es weitergehen wird:

Open-Air-Kino 2023 im Heidenheimer Brenzpark fällt aus

Eine seit Jahren etablierte und bei vielen Besuchern beliebte Veranstaltungsreihe wird es in diesem Sommer in Heidenheim nicht geben: das Open-Air-Kino. Wie Ralf-Christian Schweizer, Geschäftsführer der Heidenheimer Capitol- und Kino-Center GmbH, auf Anfrage bestätigt, fällt das Event in diesem Jahr aus.

Grund dafür ist jedoch nicht das derzeit eher regnerische Wetter, vielmehr führt Schweizer technische Probleme ins Feld: „Wir hätten einen neuen Projektor gebraucht, weil der alte defekt ist.“ Ersatzteile für das Gerät seien nicht mehr zu bekommen und die Suche nach einem neuen Projektor habe sich als schwierig erwiesen. „Es gibt einfach zu wenige Geräte auf dem Markt, die die nötige Lichtleistung erbringen, um auf eine Entfernung wie beim Open-Air-Kino vernünftig Filme vorführen zu können“, so Schweizer.

Hoffnung fürs kommende Jahr

Doch für Kino-Fans gibt es Hoffnung: Im kommenden Jahr, prognostiziert Schweizer, soll es wieder eine Veranstaltungsreihe unter freiem Himmel geben: „Ich bin zuversichtlich, dass wir, wenn wir mehr Zeit haben, einen geeigneten Projektor finden werden.“ Geplant ist auch, in eine Verbesserung der Ton- und Bildtechnik zu investieren.

Schweizer betont, dass die Absage in diesem Jahr nichts mit Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten aus dem vergangenen Jahr zu tun hat. 2022 hatte er unter anderem Kritik an der Stadtverwaltung geübt, weil parallel zum Open-Air-Kino im Brenzpark andere Veranstaltungen stattgefunden haben, die die Vorführungen gestört haben. „Das ist alles erledigt, im kommenden Jahr wird sicherlich alles besser laufen“, so Schweizer.

Mehrere tausend Besucher

Im vergangenen Jahr besuchten 4600 Zuschauer das zweiwöchige Open-Air-Kino im Brenzpark. 2019 waren es noch 6500 Besucher, doch gab es dann nach der Corona-Zwangspause einen Rückgang. Wobei die Zahl der Gäste natürlich auch immer witterungsabhängig ist. „Hätten wir in diesem Jahr ein Open-Air-Kino geplant, wäre das, zumindest bisher, nicht so toll gewesen, wahrscheinlich hätten wir auch einige Vorführungen unter freiem Himmel absagen müssen“, sagt Schweizer mit Blick auf die zurückliegenden kühlen Regentage.

Aus Sicht des Kinobetreibers wäre ich nicht unglücklich, wenn das schlechte Wetter noch 100 Tage bleiben würde

Ralf Christian Schweizer, Kinobetreiber

Was für Freiluftveranstaltungen eher kontraproduktiv ist, ist für den regulären Kinobetrieb natürlich von Vorteil: „Bisher kann ich mich über mangelnde Besucherzahlen überhaupt nicht beschweren, es läuft relativ gut. Allerdings haben die Kinobetreiber in der Zeit, in der es um die 30 Grad gab, natürlich gelitten.“ Doch auch die aktuellen Filme wie „Oppenheimer“ und „Barbie“ zögen natürlich viel Publikum in die Kinos. Zudem setzt Schweizer auf „Gran Turismo“ und „Rehragout-Rendezvous“, die noch im August starten.

„Aus Sicht des Kinobetreibers wäre ich nicht unglücklich, wenn das schlechte Wetter noch 100 Tage bleiben würde, persönlich allerdings wäre mit ein schöner Sommer schon lieber“, sagt Schweizer und lacht.

Veranstaltung mit Tradition

Das Open-Air-Kino in Heidenheim kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Seine Anfänge hat es 1997 mit den “Cine-Nights” gemacht, die damals im Rittersaal auf Schloss Hellenstein stattfanden. Das erste Open-Air-Kino gab es dann im Jahr 2000 im damaligen Albstadion, dem Vorläufer der heutigen Voith-Arena. 2009 wurde die Eventreihe an den Itzelberger See verlegt, dort trug sie vorübergehend den Namen Ostalb-Open-Air-Kino. Seit 2012 wird die große Leinwand jährlich im Brenzpark aufgestellt.

Als Ersatz für die kinofreie Zeit wurde 2020 ein Autokino ins Leben gerufen. Gut 10.000 Besucher kamen dabei auf den Festplatz in den Seewiesen. Eine Neuauflage wird es jedoch nicht geben.