Leserbrief

Parkhäuser im Heidenheimer Katzental sind Schwachsinn

Leserbrief zur Verkehrssituation auf dem Heidenheimer Schlossberg:

Die Bundesliga-Saison 2023/24 hat der FCH sensationell mit 42 Punkten auf Platz 8 abgeschlossen. Und am 9. Juni ist Kommunalwahl, also Zeit, sich Gedanken zur Verkehrssituation auf dem Schlossberg zu machen. Der Plan des FCH, auf der Ostseite des Stadions nummerierte Bussteige zu bauen, ist hervorragend. Wenn den Fans die Suche nach ihrem Shuttlebus erleichtert wird, beschleunigt dies den Ablauf erheblich, und die Taktfolge könnte erhöht werden. Darüber hinaus könnte geprüft werden, ob nicht weitere Ausgangspunkte für den Shuttleverkehr gefunden werden, z.B. im Industriegebiet Giengen/Herbrechtingen an der A7.

Zwei Parkhäuser im Katzental zu bauen, ist dagegen völliger Schwachsinn. Was sollen Parkhäuser, die nur an 17 Heimspieltagen pro Saison genutzt werden? An über 300 Tagen im Jahr stehen sie leer und können für Vandalismus benutzt werden. Da ist es sinnvoller, wieder über eine Seilbahn auf den Schlossberg nachzudenken. Sogar das eher konservativ eingestellte Bundesverkehrsministerium hat einen etwa 100 Seiten starken Leitfaden zur Planung innerstädtischer Seilbahnen herausgegeben. Wichtig dabei ist die Einbindung der Seilbahnen in den ÖPNV. Das heißt für Heidenheim, dass der Startpunkt einer Seilbahn auf jeden Fall im Bereich des ZOB am Bahnhof oder am ZOH liegen müsste.

Am 13. Mai 2022 hat die französische Stadt Toulouse eine drei Kilometer lange innerstädtische Seilbahn eröffnet. Mit 15 Kabinen befördert sie etwa 8000 Fahrgäste pro Tag. Damit die Seilbahn auch bei starkem Wind sicher fährt, ist die Linie mit zwei Tragseilen gebaut worden. Eine Studienreise nach Toulouse ist sicher billiger als nach La Paz in Südamerika. Diese Andenmetropole hat ein Liniennetz von zehn Seilbahnen. Damit befördert sie etwa 300.000 Fahrgäste pro Tag. Diese Leistung hat inzwischen eine Reihe von weiteren Städten in Mittel- und Südamerika zur Nachahmung bewogen.
Dr. Gerhard Gerster, Heidenheim