Polizei evakuierte am Donnerstagmittag das Schiller-Gymnasium in Heidenheim
Der Verdacht auf eine bewaffnete Person im Schiller-Gymnasium (SG) hat einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Gegen 11.20 Uhr erreichte über die Notruf-App „Nora“ eine schriftliche Mitteilung die Polizei, dass jemand mit einer Waffe in das Heidenheimer Gymnasium gestürmt sei.
Die Polizei rückte daraufhin mit starken Kräften aus. Nicht nur das Revier Heidenheim, sondern auch umliegende Reviere und Einheiten waren im Einsatz, Spezialkräfte wurden jedoch nicht angefordert.
430 Schüler mussten warten
Als die Polizei am SG eintraf, läutete es gleichzeitig zur Pause und die Schülerinnen und Schüler strömten nach draußen. „Wir haben uns daraufhin entschlossen, die Schule zu evakuieren“, so ein Sprecher der Polizei Ulm gegenüber der HZ, obwohl dies bei solchen Lagen eigentlich unüblich sei.
Rund 430 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern wurden auf einen Fußweg oberhalb der Robert-Koch-Straße gebracht. Die Polizei durchsuchte das Gebäude Raum für Raum, es ergaben sich aber keinerlei Hinweise auf irgendeine Gefährdung. Von einer Person mit Waffe war keine Spur zu finden.
Wasser für die Wartenden
Schüler und Lehrer wurden derweil vom DRK mit Wasser versorgt. Auch Oberbürgermeister Michael Salomo und Matthias Heisler, der für die Schulen zuständige Fachbereichsleiter im Rathaus, waren vor Ort.
Da die Kinder und Jugendlichen ihre Sachen in der Schule gelassen hatten, konnten sie nicht einfach nach Hause geschickt werden. Gegen 13.15 Uhr konnte die Polizei Entwarnung geben, die Polizistinnen und Polizisten rückten wieder ab. Schulleiterin Ingeborg Fiedler erläuterte den Schülerinnen und Schülern die Situation und beendete den für alle nervenaufreibenden Schultag.
„Ich bin erleichtert, dass dank des schnellen Einsatzes der Polizei zügig Entwarnung gegeben werden konnte“, so Michael Salomo am Nachmittag. Die Sicherheits- und Rettungskräfte und das Kriseninterventionsteam hätten professionell reagiert und in enger Abstimmung vor Ort mit der Stadt gearbeitet, resümierte der Oberbürgermeister.
Die Heidenheimer Polizei hat nun die Ermittlungen nach dem unbekannten Verfasser der Notruf-Nachricht aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zufolge soll die Nachricht von einer ausländischen Telefonnummer aus verfasst worden sein. Wer einen Notruf absetzt, ohne dass eine Gefahr besteht, macht sich nach Paragraf 145 des Strafgesetzbuches strafbar. Der Missbrauch von Notrufen kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet werden.