Der 1. FC Heidenheim ist mit einem Sieg und einem Unentschieden in der Bundesliga wieder im Rennen, worüber man sich sogar als Beobachter am Rande des Fußballgeschehens freuen kann. Dass sich der Verein wiederum nicht freut über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach den Profivereinen die Polizeikosten bei Hochrisikospielen in Rechnung gestellt werden können, ist aus der Sicht eines Fußball-Unternehmens logisch: Eine Leistung, die es bislang kostenlos gab, soll in Zukunft Geld kosten, wer würde sich darüber freuen?
Dabei ist noch völlig unklar, ob das Land Baden-Württemberg von dieser Regelung Gebrauch machen wird. Und besonders oft würde sie in Heidenheim auch nicht zutreffen. Denn das muss man auch mal ganz deutlich sagen: Die Polizeileistung bei „normalen“, also nicht riskanten Spielen, gibt es weiterhin umsonst. Und das sind in Heidenheim derzeit fast alle Begegnungen.
Aber selbst diese Einsätze benötigen viel Personal der Polizei, auch wenn gar nichts passiert. Also wäre ein bisschen Demut beim FCH durchaus angebracht – Unterstützung gibt es für das Fußballgeschäft immer noch von vielen Seiten.
Friedlich feiern im Fasching
Derweil steuert der Landkreis Heidenheim auf eine andere Massenveranstaltung zu, bei der zumindest hier bei uns wenig Polizeipräsenz erforderlich ist: Mit den Eröffnungsbällen in Syrgenstein und Dischingen hat die Faschingssaison begonnen. Im weitgehend evangelisch geprägten Landkreis gibt es weder die traditionelle Fasnet noch den rheinischen Karneval. Trotzdem hat in den vergangenen Jahren das Interesse an Hexenclubs und Faschingsvereinigungen zugenommen, und sogar Heidenheim hat einen Faschingssturm in der Innenstadt, der immer mehr Zulauf bekommt.
Auch wenn man selbst kein Fan der fünften Jahreszeit ist und sich zuletzt in der 3. Klasse mit Freude verkleidet hat: Es ist schön, wenn Menschen gemeinsam Spaß haben und in den Innenstädten, Rathäusern und Turnhallen buntes Treiben herrscht. Solange alle friedlich feiern, niemand betrunken ins Auto steigt und nur Krawatten abgeschnitten werden, bleibt auch für die Polizei in diesem Kontext nicht allzu viel zu tun.
Ein schönes Wochenende!