Das haben die Radwege im Landkreis Heidenheim zu bieten
Gleich dreimal kann man auf den vom Allgemeinen deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mit vier Sternen ausgezeichneten Qualitätsradwegen Baden-Württembergs die Schwäbische Alb erkunden, teilt das Landratsamt Heidenheim mit. Der Albtäler-Radweg mit 186 Kilometern, der Württemberger Tälerradweg mit 273 Kilometer und der Schwäbische Alb Radweg mit 417 Kilometer stehen zur Auswahl, um direkt von der Haustür aus zu starten. Konnte der Albtäler-Radweg im letzten Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiern, wurden die beiden anderen in den letzten zwei Jahren neu gestaltet und im Juli eingeweiht.
Der Schwäbische Alb Radweg
Der anspruchsvollste unter ihnen, der Schwäbische Alb Radweg kommt mit stattlichen 417 Kilometer und 4.000 Höhenmeter daher, was mit einem Pedelec natürlich gar kein Problem darstellt. Dafür lernt man aber auch den UNESCO Geopark Schwäbische Alb und den UNESCO Geopark Ries in seiner ganzen geologischen, kulturellen und kulinarischen Vielfalt kennen. Da sich die Ausläufer der Alb bis ins bayerische Harburg erstrecken, startet er im Gegensatz zum bisherigen Verlauf nun auch in Donauwörth und führt in der ersten Etappe über Nördlingen durchs Ries bis nach Bopfingen. Auf der zweiten Etappe lernt man das Härtsfeld kennen und radelt über Neresheim bis ins Brenztal nach Heidenheim, wo er in Schnaitheim das Brenztal quert und hoch auf den Albuch durch Steinheims Meteorkrater führt. Auf sechs weiteren Etappen geht’s dann bis an den Bodensee nach Bodman-Ludwigshafen. Bis dorthin hat man etliche erdgeschichtliche Zeitzeugen, kulturhistorische Denkmäler und schwäbische Genussmomente erlebt.
Abwechslungsreicher kann sich ein Fernradweg wohl kaum präsentieren. Felsen, Trocken- und Flusstäler, Höhlen, Karstquellen, zwei Meteorkrater, Vulkane, den Albtrauf in seiner vollen Pracht, die Donauversicherung, Mineralthermen, hübsche Städtchen, Burgen und Schlösser schwäbische Genussmomente und noch vieles mehr zwingen den Radfahrer geradezu, es ganz gemütlich angehen zu lassen. Vom Bodensee aus besteht Bahnanschluss oder man bleibt noch ein paar Tage im Sattel und radelt auf dem Donau-Bodensee und Donau-Radweg zurück.
Der Württemberger Tälerradweg
Für den Württemberger Tälerradweg haben die Anlieger-Landkreise beschlossen, zwei der bisherigen Fernradwege, den Hohenlohe Ostalb und Alb Neckar-Radweg zusammenzulegen und neu zu gestalten. Nun kann man auf den 273 Kilometern und den moderaten 1.400 Höhenmeter in sechs Etappen zwölf Täler, Flussgeschichten und schwäbische Prominenz kennen lernen. Gestartet wird in Crailsheim und auf den ersten beiden Etappen gelangt man durchs Jagsttal und Brenztal bis nach Giengen. Ganz entspannt geht es durchs Donautal bis Ulm, und durchs Blautal bis Blaubeuren bevor dann der erste Anstieg bis Laichingen bewältigt wird. In gemächlichem Auf und Ab gelangt man über den Albtrauf hinweg ins Neidlinger Tal und vorbei an der Limburg nach Bad Boll. Auf der letzten Etappe geht’s übers Filstal und die mit Staufergeschichte durchzogene Alb ins Remstal nach Schwäbisch Gmünd.
Dieser württembergische Radfernweg ist gespickt mit Karstquellen, wie Kocher, Brenz, Nau und Blau und sogar ein Wasserfall und eine Thermalquelle liegen auf dem Weg. Daneben reihen sich hochinteressante Geschichten der am Weg beheimaten Tüftler und Denker ein. Margarete Steiff und Modelleisenbahnbauer Märklin sind nur einige davon. Auch dieser Radweg hat den Vorteil, dass ein Bahnanschluss wieder zurückführt oder die Rückfahrt gut über Landesradfernwege, wie den Remstal-Radweg, angetreten werden kann.
Der Albtäler-Radweg
Der Dritte im Bunde, der vom ADFC mit vier Sternen zertifizierten Landesradfernwege ist der Albtäler-Radweg. Mit seinen 186 Kilometern und 1400 Höhenmeter wohl der einfachste und bequemste und an einem verlängerten Wochenende von der Haustür aus möglich.
Wer ihn von Landkreis Heidenheim aus starten möchte, findet den Einstieg im Eselsburger Tal. Von hier erklimmt man erstmal die Gerstetter Alb und radelt in sanften Schwüngen ins Filstal. Auch hier bietet sich Entspannung in Thermalbädern an, bevor es dann am nächsten Tag über Wiesensteig wieder hoch auf die Alb geht. Die durchradelt man in sanften Schwüngen über Merklingen hinweg, ehe es auf der letzten Etappe beschwingt und gemächlich durchs Lonetal heimwärts geht. Nach einem kurzen Schlenker übers Donautal bei Langenau durchs Weltergebiet Höhlen und Eiszeitkunst gelangt man zurück ins Brenztal. Auch auf dieser Tour zeigt sich die Schwäbische Alb von ihrer schönsten Seite. Fluss- und Trockentäler sind gespickt mit Felsen, Höhlen und Wacholderheiden. Über die Hochflächen ist man einsam unterwegs und genießt weite Blicke über Kuppen- und Flächenalb. Noch dazu kann man bei freundlichen Gastgebern übernachten und echte schwäbische Hausmannskost genießen.
Orientierung und Information
Bis auf den Schwäbischen Alb Radweg sind alle Touren, vor allem auch die neuen Strecken gut ausgeschildert. Beim Schwäbischen Alb Radweg dauert die Umsetzung noch an und es empfiehlt sich, GPS-Daten zu nutzen.
Details zu den Radwegen findet man unter www.heidenheimer-brenzregion.de. Übersichtsflyer können ebenfalls beim Landratsamt Heidenheim unter www.heidenheimer-brenzregion.de oder telefonisch unter 07321 321-2593 bestellt werden.