Dicht aneinandergedrängt saßen drei Tauben, völlig sich selbst und ihrem Schicksal überlassen, in einem Regenfallrohr, als Mitarbeiter der HZ-Redaktion am Freitagmittag die Feuerwehr riefen. Zuvor war besagten Mitarbeitern schon über mehrere Tage ein wildes Flattern im Regenfallrohr und ein besorgt scheinendes Verhalten anderer Tauben aufgefallen.
Taubenfamilie in Not
Um die Lage richtig einschätzen zu können, rückte Einsatzleiter Jürgen Kübler zuerst alleine an. Er berichtet, dass es nicht das erste Mal sei, dass die freiwillige Feuerwehr Heidenheim zu einer derartigen Rettung an die Marienkirche kommen musste: „Wir haben hier schon alles erlebt, Spatzen, Meisen, Rotkehlchen und mehr.“ Nach erster Einschätzung waren die Jungtauben im Kasten oberhalb des Fallrohres geschlüpft und anschließend von den Eltern gefüttert worden. Nachdem sie flugbereit gewesen waren, passten sie jedoch nicht durch das Loch und kamen nicht heraus, so der erste Eindruck.
Wir haben hier schon alles erlebt, Spatzen, Meisen, Rotkehlchen und mehr.
Jürgen Kübler, Einsatzleiter der Feuerwehr
Nach Sondierung der Lage wurden weitere Einsatzkräfte mit einer Steckleiter angefordert. Roland Lehnert, einer der Feuerwehrleute, stieg diese hinauf und schätzte den Zustand der Vögel als „ganz fit“ ein. Zur genaueren Beurteilung schickte er der hauptamtlichen Feuerwehrfrau und Fachberaterin für Taubenrettung, Katja Sonnenfroh, ein Foto. Diese erkannte direkt, dass es sich bei der hellsten Taube um ein Junges handelte und die anderen beiden wohl die Altvögel sein müssen.
„Eine weitere Woche hätte sie nicht mehr überlebt.“
Die beiden Elterntiere konnten durch leichte Hilfestellung von alleine davonfliegen. Der Jungvogel hingegen wurde ohne weitere Vorfälle auf die Dachterrasse der HZ gerettet. Sonnenfroh erklärte, dass das Küken unterernährt sei: „Eine weitere Woche hätte es nicht mehr überlebt.“ In zwei Wochen wird es voraussichtlich sein Normalgewicht erreichen und im März in einer Voliere mit anderen Vögeln sozialisiert werden.
Einsatzleiter Kübler erklärte die Rettung als beendet und gab per Funkgerät durch: „Zwei haben sich der Verhaftung durch Flucht entzogen, eine ist in Gewahrsam.“