Wer auf der Suche nach einem besonderen Ausflugsziel ist, sollte sich den Wichtelpfad in Schnaitheim nicht entgehen lassen. Entlang eines idyllischen Waldwegs hat Sabine Gozdzik mit viel Liebe zum Detail ein Wichteldorf erschaffen. Überall gibt es fantasievolle Türen, Häuschen und Miniaturmöbel zu entdecken. Hier sind die wichtigsten Infos rund um den Wichtelpfad.

Wo befindet sich der Wichtelpfad?
Der beste Startpunkt ist am Schotterparkplatz nahe der Firma Ludwig Maschinen- und Behälterbau, Am Jagdschlössle 54, kurz vor der Aufhausener Reitanlage. Von dort aus geht es über den Bahnübergang Richtung Waldrand. Der Pfad ist mit „Wichtelpfad“ ausgeschildert und führt nach rechts. Der Rundkurs ist circa zwei Kilometer lang und verläuft teils über einen Schotterweg, teils über einen unbefestigten Pfad. Die Wanderung dauert etwa 45 Minuten.
Wie viele Wichtel-Wohnungen gibt es?
Man geht keine zehn Meter, ohne ein Stück des Wichteldorfes zu entdecken. Sabine Gozdzik hat 60 Wichtelhäuser, Türen, Brunnen, Betten, Bänke, einen Herd samt Backofen, ein Schuhregal, eine Grillstelle und sogar einen gedeckten Tisch gestaltet, an dem man am liebsten selbst Platz nehmen würde. Ein dreiviertel Jahr Arbeit steckt darin. Die Wichtelwohnungen sind in Absprache mit dem Förster entlang des Waldwegs aufgestellt – stets an Totholz, Baumstümpfen oder im Moos befestigt.
Aus welchen Materialien bestehen die Wichtelwohnungen?
Sabine Gozdzik verwendet vor allem Naturmaterialien, die sie bei ihren Spaziergängen sammelt: Rinde, Maiswurzeln, Holzstücke, kleine Äste und getrocknete Früchte. Viele Türen hat sie gekauft, bemalt oder mit kleinen Details verziert. Das Holz ist teilweise gewachst, um es witterungsbeständiger zu machen. In vielem zeigt sie große Kreativität: Alte Fliesen und Beton ergeben eine massive Wichteltür, alter Nagellack dient als Farbe, eine Gürtelschnalle als Türverzierung und ein Bilderhaken als Wasserhahn für einen Brunnen. Aus einer alten Feinstrumpfhose wurden Grillwürste geformt, eine Muschel wurde zum Waschbecken.

Worauf sollten Spaziergänger achten?
Wichtig ist, die Wanderwege nicht zu verlassen und das Unterholz unberührt zu lassen. Wer sich kreativ beteiligen möchte, kann selbst Wichtelhäuser basteln, sagt Gozdzik. Allerdings darf kein lebender Baum zur Befestigung verwendet werden – es sollten ausschließlich abgestorbene Hölzer wie Baumstümpfe genutzt werden.
Woher hat Sabine Gozdzik die Idee und Motivation?
Spaß und die Freude am Basteln sind ihre Hauptantriebe. Als der skandinavische Wichtelbrauch zur Adventszeit auch hierzulande populär wurde, fand sie Gefallen daran. „Die ziehen bei uns ein, das finde ich faszinierend.“ Selbst ist sie gerne in der Natur unterwegs – für sie ein wichtiger Ausgleich. „Jeder ist gerade so gestresst und unzufrieden, ein Spaziergang im Wald beruhigt, man kann durchatmen und wieder runterkommen.“

Sie möchte Spaziergängern eine Freude bereiten und Eltern mit Kindern zu einem schönen Erlebnis sowie zum gemeinsamen Basteln anregen. Den Weg hat sie bewusst gewählt, weil sie ihn fußläufig von ihrem Zuhause erreichen kann – das erleichtert auch die Pflege, die das Wichteldorf allein schon wegen der Witterung benötigt. Oft hat sie zudem eine Mülltüte dabei und sammelt Unrat auf, der achtlos weggeworfen wurde. Das könne gerne nachgeahmt werden, wünscht sie sich. Sabine Gozdzik ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ein Enkelkind.