Poetry Slam

Skurrile und witzige Poesie waren im Heidenheimer Lokschuppen Trumpf

Der erste Poetry Slam des Jahres im Heidenheimer Lokschuppen fand wieder vor vollem Haus statt.

Aufs Neue begeisterten die Slammerinnen und Slammer das Publikum beim jüngsten Poetry-Slam im Lokschuppen mit ihren kreativen und humorvollen Texten. Johannes Elster begleitete den Abend wie immer mit viel Humor und Wortgewandtheit. Der erste Slammer des Abends ist Stammgast: Martin Szegedi trat außerhalb des Wettkampfs an und sorgte mit seinen Gedichten für Lacher und Nachdenklichkeit.

Breit gefasste Themen im Lokschuppen

Der Contest der Worte startete mit dem Schweizer Jeremy Chavez. Mit Ernsthaftigkeit und leichtem Schweizer Akzent startete Jeremy in seinen Text mit moralphilosophischen Fragen ein. Mit Charme und einer Menge Humor übertrug Jeremy Chavez diese Thematik auf selbstfahrende Autos und Künstliche Intelligenz. Als nächstes ins Rennen startete Skog Ogvann aus Leipzig. Er gab sein skurriles Gedicht „Ein Stück Butter auf dem Kopf“ zum Besten, einer Geschichte über eine Frau, die als Raketenladung durch den Himmel fliegt. Die nächste Kandidatin aus Marburg überzeugte bereits mit ihrem Spiegel-Bestseller „Ein wenig mehr Wir“ die Menschen abseits der Bühne. Leah Weigand erzählt clever und voller Gefühl, wieso die Kunst so wichtig ist, obwohl sie keine Bäume pflanzt oder aktiv bei Demonstrationen ist. Wie immer bietet Johannes Elster auch den unerfahrenen Slammerinnen und Slammern aus der Umgebung die Chance, selbst auf der Bühne zu stehen. An diesem Abend nahm
Oliver Hinter aus Ulm diesen Platz als „Local starter“ an und sprach auf der Bühne über interkulturelle Kompetenz und der Wichtigkeit, anderen Menschen mit Toleranz zu begegnen. Nach zweiter Abstimmung landeten Jeremy Chavez und Skog Ogvann im Finale.
Mit bester Laune im Lokschuppen startete die zweite Runde des Wettkampfes. Den Start machte der Poetry-Slam-Star Florian Wintels aus Bad Bentheim an der niederländischen Grenze. Mit einer Menge Theatralik startete er in seinen Text und bat damit um mehr Haltung der Menschen. Mit seiner Wortjonglage und gewitzten Art er für viel Applaus aus dem Publikum. Gina Walter aus Basel trat als direkte Konkurrentin an und begeisterte die Zuhörenden mit ihrem Text, den sie im Mix aus schweizerdeutsch und hochdeutsch vortrug. Darin beschrieb sie ihren ersten Besuch in einem Fußballstadion und wie sie einige Minuten später mit Trillerpfeife auf dem Feld landete.

Publikum stimmte unter drei Finalisten ab

Nach einer weiteren Entscheidung standen die drei Finalisten fest. Mit jeweils einem weiteren Text traten Jeremy Chavez, Skog Ogvann und Florian Wintels erneut an. Jeremy Chavez startete mit einem Text, der übersetzt „Manchmal ist es schön, wenn’s ruhig ist“. Er beschrieb mit Witz und Raffinesse wie der Mensch oft versucht ist, immer globaler, vernetzter und schneller zu sein. Skog Ogvann trug sein Gedicht „Mit Gottes Segen“ vor, über eine betrogene Frau, die in den Armen des Pfarrers Trost und eine neue Liebe fand.
Über den Mann, der nur reimte und sich zu guter Letzt sein eigenes Grab schaufelte, erzählte Florian Wintels mit seinem Text. Von tosendem Beifall für die drei Finalisten begleitet, entschied sich das Publikum im Lokschuppen an diesem Abend für Skog Ogvann als Gewinner.
Der nächste Poetry Slam findet am 7. Mai statt, wie gewohnt um 20 Uhr im Lokschuppen in Heidenheim, statt. Tickets gibt’s bereits im Internet oder in der Stadtinformation gegenüber dem Rathaus.

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