So beging der Heidenheimer Kindertagespflegeverein sein 25-jähriges Bestehen

Stolz auf das Erreichte: Jetzt im Juni feierte der Kindertagespflegeverein des Landkreises Heidenheim sein 25-jähriges Bestehen mit einer festlichen Veranstaltung im Heidenheimer Lokschuppen, zu der über 120 Gäste erschienen. Viele Bürgermeister sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden des Landkreises, Politiker, Kindertagespflegepersonen, Netzwerkpartner und -partnerinnen waren gekommen.

Die Feierlichkeiten begannen mit einer herzlichen Begrüßung durch die Geschäftsführerin des Vereins, Karin Keller, und der in Heidenheim bekannten Knöpfleswäscherin Gabi Dömel. Anschließend sprachen Landrat Peter Polta, Heidenheims Oberbürgermeister Michael Salomo, Landtagsabgeordneter Andreas Stoch und Vereinsgründungsmitglied Margit Stumpp interessante und bewegende Grußworte. „Seit der Vereinsgründung hat der Verein über 1000 Tagespflegepersonen qualifiziert. Die Betreuungsform der Kindertagespflege ist eine nicht wegzudenkende Säule der Kinderbetreuung in unserem Landkreis“, so Landrat Polta. OB Salomo stellte fest, dass insgesamt 101 Tageskinder von 31 Tagespflegepersonen allein in der Stadt Heidenheim betreut werden (Stand: 1. März 2024), und betonte, dass der Verein und die Tagespflegepersonen maßgeblich dazu beitragen, dass Eltern Familie und Beruf besser vereinbaren können. Landespolitiker Andreas Stoch: „Die Bedeutsamkeit des Vereins zeigt sich unter anderem an den zahlreichen Gästen, unter denen allein sieben Bürgermeister aus den Kommunen und Städten des Landkreises anwesend sind. Dies zeigt die Wertschätzung nicht nur für den Verein, sondern auch für die wertvolle Arbeit der Kindertagespflegepersonen.“

Frauen konnten wieder ins Berufsleben einsteigen

Margit Stumpp erinnerte an die Anfänge des Vereins: „1999 galt man als Rabeneltern, weil man sein Kind zur Betreuung bei anderen gelassen hat. Die Frau hatte beim Kind zu sein.“ Die Gründung des Vereins und die Ermöglichung der Kindertagespflege war ein wichtiger Beitrag zur Gleichstellung, der auch Frauen ermöglichte, wieder ins Berufsleben einzusteigen und das eigene Kind trotzdem gut versorgt zu wissen.

Das Veranstaltungsprogramm umfasste neben den Grußworten die Vorführung eines Kurzfilms zur Vereinsgeschichte und den unterschiedlichen Aspekten der Vereinsarbeit, die Ehrung langjähriger Mitglieder und engagierter Tagespflegepersonen sowie einen beeindruckenden Auftritt der Luftartistikgruppe vom Projekt Himmelszelt. In einem lockeren und unterhaltsamen Gespräch thematisierten Karin Keller und Gabi Dömel sowohl das letzte Vierteljahrhundert als auch die zukünftigen Herausforderungen und Entwicklungen in der Kindertagespflege.

Karin Keller: „Seit der Vereinsgründung am 14. April 1999 hat sich im Bereich der Kindertagespflege viel getan. Inzwischen hat der Verein 184 Mitglieder und beschäftigt acht Fachkräfte. Ein besonderes Augenmerk lag in den vergangenen 25 Jahren auf der Entwicklung der Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson. Während die Qualifizierung zur Tagesmutter ursprünglich aus nur zwölf Unterrichtseinheiten bestand, durchlaufen angehende Tagesmütter und -väter seit 2022 eine Grundqualifizierung von 300 Unterrichtseinheiten sowie regelmäßige Weiterbildungen.“ Die Qualität der Betreuung von Tageskindern konnte dadurch erheblich gesteigert werden. Aktuell betreuen 75 Tagespflegepersonen 273 Tageskinder im Landkreis. Während momentan ausschließlich Frauen in der Kindertagespflege tätig sind, gab es im Laufe des Vereinsbestehens aber auch bereits männliche Tagespflegepersonen.