Bundesweite Befragung

So könnte Heidenheim vom Fahrradklima-Test profitieren

Bis Ende November läuft der bundesweite Fahrradklima-Test. Die Befragung könnte auch wichtige Erkenntnisse zum Radverkehr in Heidenheim liefern.

Radfahren ist angesagt. Untrüglicher Beleg: 1788 Personen haben in diesem Jahr beim Stadtradeln teilgenommen und dabei allein in Heidenheim zwischen dem 10. und 30. Juni 418.000 Kilometer zurückgelegt. Aus diesen Zahlen geht freilich nicht hervor, was nicht so gut läuft. Aufschluss darüber liefert der Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

Er hat am 1. September begonnen und sammelt bis zum 30. November Daten, die anschließend in Zensuren für die Zufriedenheit mit dem Radverkehr umgemünzt werden. Alle zwei Jahre findet dieser Test statt, und angesichts des Ergebnisses von 2022 besteht in Heidenheim durchaus Verbesserungsbedarf: Die am schulischen Bewertungssystem orientierte Note 4,1 bedeutete eine geringfügige Verschlechterung gegenüber 2020 und lässt für die jetzt anstehende elfte Auflage gleichzeitig noch viel Luft nach oben.

2022 wurden 265 Fragebögen abgegeben

Der Heidenheimer ADFC-Vorsitzende Johannes Metzger, der zugleich dem Landesvorstand des Vereins angehört, setzt darauf, dass sich möglichst viele Radlerinnen und Radler beteiligen – 2022 waren es 265 –, um durch ihre Erfahrungen als Alltagsexperten den Planungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern vor Ort eine Orientierungshilfe und fundierte Hinweise auf mögliche Verbesserungen der Infrastruktur geben zu können. „Je mehr Leute die Bögen ausfüllen, desto besser wird das Ergebnis“, so Metzger, „weil es dann nicht von Einzelmeinungen dominiert ist.“

Übergeordnetes Ziel ist es, die Fahrradfreundlichkeit in Städten und Gemeinden zu verbessern. Der ADFC kleidet dieses Ansinnen in eine plakative Frage: Macht Rad fahren in deiner Stadt Spaß oder ist es Stress? Die Ergebnisse der Befragung sollen im Frühjahr 2025 veröffentlicht werden.

Heidenheim etwas schlechter als der Durchschnitt

Vor zwei Jahren hatte die Erhebung für die Stadt Heidenheim eine Reihe von Stärken ergeben. Dazu gehörten die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, die Fahrradgarage beim Bahnhof und die geringe Anzahl an Fahrraddiebstählen. Als Schwächen eingestuft wurden der Mangel an öffentlichen Leihfahrrädern, die Verkehrsführung an Baustellen, die Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen, die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln, Ampelschaltungen, Konflikte mit Kfz, der Winterdienst und das Reinigen von Radwegen. Am Ende schnitt Heidenheim etwas schlechter ab als der Durchschnitt seiner Größenklasse (Note 4,0) und belegte unter bundesweit 447 Kommunen Platz 293.

undefinedundefined

Mit Blick auf den Radverkehr in der Heidenheimer Innenstadt baut Metzger darauf, dass sich im Gemeinderat eine Mehrheit für Tempo 30 auf der B 466 finden lässt. Außerdem plädiert er dafür, Falschparker, die den Radverkehr behindern, strenger zu kontrollieren und zu bestrafen. Lobend äußert er sich über bereits vorhandene Fahrrad-Abstellanlagen in Heidenheim, Giengen und Königsbronn, gleichzeitig ruft er dazu auf, weitere zu schaffen.

Wenige Klicks bis zur Teilnahme

So funktioniert die Teilnahme am Fahrradklima-Test: https://fahrradklima-test.adfc.de/ aufrufen, „Jetzt zur Umfrage“ oder „Teilnahme“ in der Menü-Übersicht anklicken, E-Mail-Adresse ins Textfeld eintragen, anschließend über den zugesandten Link zum Fragebogen wechseln. Dieser kann online ausgefüllt und zurückgesandt, aber auch ausgedruckt und auf dem Postweg geschickt werden an: Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, ADFC-Fahrradklima-Test, Mohrenstraße 69, 10117 Berlin. Mit Blick auf aussagekräftige Ergebnisse wurde festgelegt, dass Städte mit bis zu 100.000 Einwohnern in die Auswertung einbezogen werden, sofern sie in mindestens 50 Fragebögen Berücksichtigung finden. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt den Fahrradklima-Test mit Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans.