Preisverleihung bei „Oper! Awards 2025“

So präsentierten sich die Heidenheimer Opernfestspiele auf europäischer Ebene

Bei der Preisverleihung „Oper! Awards 2025“ wurden die Opernfestspiele Heidenheim in der belgischen Hauptstadt Brüssel als „Bestes Festival“ ausgezeichnet. An der Brenz ist man darauf angemessen stolz.

„Der Fußball hat die europäische Bühne gerade verlassen. Umso schöner, dass die Opernfestspiele nun auf ihr strahlen“ – sichtlich bewegt nahm Festspielintendant Marcus Bosch am Freitag, 21. Februar, in Brüssel den „Oper! Award“ entgegen, obwohl er eigentlich beim 85. Geburtstag seines Vaters hätte mitfeiern sollen. www.opernfestspiele.de Als „Bestes Festival“ hat die Jury aus Fachjournalisten die Opernfestspiele in diesem Jahr gekürt. Damit reihen sie sich ein bei namhaften Festivals wie Salzburg, Aix-en-Provence, Bayreuth Baroque und dem Donizetti Opera Festival in Bergamo.

„Heidenheim kann stolz sein“

Zur Heidenheimer Delegation gehörte neben Marcus Bosch, Kulturamtsleiter Matthias Jochner, Mitgliedern des Teams der OH! und einem Vertreter des Plattenlabes coviello – hier erscheinen jährlich die Mitschnitte der Verdi-Reihe, die von der Jury in ihrer Begründung besonders hervorgehoben wurde – auch Oberbürgermeister Michael Salomo. „Dass ein Opernfestival aus einer Mittelstadt wie Heidenheim in einem Atemzug mit den ganz großen Playern genannt wird, ist schon außergewöhnlich. Darauf können wir Heidenheimer stolz sein. Und das deckt sich auch mit der Einschätzung des Landes zur Bedeutung der Festspiele, die es gerade erst mit einer kräftigen Erhöhung des Zuschusses ausgedrückt hat“, betonte der OB am Rande der Preisverleihung im Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie/De Munt.

In seiner Dankesrede hob Marcus Bosch denn auch besonders die Unterstützung durch Stadt und Land hervor, die es ihm und dem gesamten Team ermöglichten, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Und auch den Akteuren auf und hinter der Bühne sowie den langjährigen künstlerischen Partnern der OH! – dem Tschechischen Philharmonischen Chor Brünn und den Stuttgarter Philharmonikern – dankte er ausdrücklich für die Zusammenarbeit. Eine besondere Rolle nehme dabei auch die Cappella Aquileia, das von Bosch eigens für die Opernfestspiele gegründeten Orchester, ein: Sie sei sein „Baby“, dass mit der Verdi-Reihe exemplarisch für die unbändige Sehnsucht nach Qualität und die Leidenschaft für etwas Besonderes stehe, das nur in Heidenheim machbar sei. Bosch betonte auch, dass bei den OH! in den kommenden Jahren weitere „großartige Projekte“ geplant seien, die nun durch den Gewinn des wichtigen Opernpreises noch einmal einen höheren Stellenwert erhielten. Die Auszeichnung erfülle ihn mit Stolz und Freude, er betrachte sie als große Ehre.

Weitere Künstler wurden prämiert

Durch die Gala zur Preisverleihung in der belgischen Hauptstadt führte mit viel Charme die britische Theatermacherin Karen Stone, Direktorin der Initiative Opera Europa und ehemals Intendantin in Köln, Graz, Dallas und Magdeburg. Das gastgebende Théâtre Royal de la Monnaie/De Munt wurde auch als „Bestes Opernhaus“ ausgezeichnet. Die prämierten Solisten Klaus Florian Vogt („Bester Sänger“), Corinne Winters („Beste Sängerin“), Maayan Licht („Bester Nachwuchskünstler“) und Aigul Akhmetshina (gewürdigt für das „Beste Solo-Album“) zeigten ihr Können als Teil des musikalische Programms mit dem Sinfonieorchester der Monnaie unter der Leitung von Alain Altinoglu.

Zu den weiteren Gewinnern der „Oper! Awards“ gehören: Pablo Heras-Casado („Bester Dirigent“), Tobias Kratzer („Bester Regisseur“), Ensemble Pygmalion („Bestes Orchester/Bester Chor“), „Die Jüdin von Toledo“ an der Semperoper („Beste Uraufführung“), „Der Idiot“ bei den Salzburger Festspielen („Beste Aufführung“), „Amerika“ an der Oper Zürich („Beste Wiederentdeckung“), Christophe Coppens („Bester Bühnenbildner/Bester Kostümbildner“), „Le prophète“ des London Symphony Orcchestra („Beste Opern-Gesamtaufnahme“), Copenhagen Opera Festival („Bestes Zukunftsprojekt“), François Duplat („Bester Förderer“) und Regisseur Peter Konwitschny („Lebens- und Ehrenpreis“). Die Berliner Kulturpolitik erhielt zudem den Negativpreis „Größtes Ärgernis“.

Aufzeichnung der Preisverleihung hier anschauen: