Mit den Worten „May Some Rock’n’Roll Be With You On The Trails You Ride!“ („Möge ein bisschen Rock’n’Roll mit euch sein auf den Wegen, die ihr beschreitet!“) begrüßen die Ulmer um Wolf (Gesang, Gitarre), Sebastian (Leadgitarre), Alex (Schlagzeug) und Vallo (Bass) auf der bandeigenen Homepage ihre Fans. Gut 350 Besucher wollten sich bei idealen äußerlichen Konzertbedingungen trotz zahlreicher anderer Veranstaltungen im Umkreis den erstmaligen Auftritt der Combo im Brenzpark nicht entgehen lassen und wurden mit zwei inhaltlich ziemlich unterschiedlichen Hälften belohnt.
Von Cowboyhüten und Linedancern
Der erste Part des Konzerts wurde dominiert von einer gesunden Mischung aus Country, Southern-Rock und klassischen Rock’n’Roll-Klängen. „Amy’s Back In Austin“ von Little Texas ist ein Country-Song aus dem Jahre 1994, der 1996 für einen Grammy nominiert wurde und vom Publikum dankbar aufgenommen wurde. „Walkin‘ The Country“ von Keith Urban und „Mercury Blues“ von Alan Jackson animierten die anwesenden Linedancer, die ihre weitestgehend synchronen Schrittkombinationen zum Besten gaben, während „Good Hearted Woman“ von Willie Nelson dem unermüdlichen Einsatz um das Veranstalterteam von Wolfram Galgenmüller gewidmet wurde. Die Lockerheit der Band, bei der Sänger Wolf locker-flockig mit seiner Gitarre durchs Publikum marschierte, übertrug sich entsprechend schnell auf das Publikum.
„Sunday Morning Coming Down“ stammt aus der Feder der Country- und Schauspiellegende Kris Kristofferson und verhalf einer nicht minder bekannten Kultfigur 1970 zu einem großen Erfolg. Die Rede ist von Johnny Cash, dem noch mehrfach an diesem Abend gehuldigt werden sollte. Ein Titel, der Programm ist, stammt von der Band Little Texas und wurde von den Ulmern gebührend intoniert – „God Blessed Texas“, veröffentlicht 1993 sorgte für purstes Country-Feeling. „Me And Bobby McGee“ von Janis Joplin hört man im Brenzpark sehr regelmäßig und so wurde der Kultsong auch von den jüngsten Besuchern an diesem Abend mitgesungen.
Gelungener Spagat vom Country über Rock bis hin zum Hardrock
Die zweite Hälfte des Gigs wurde zunächst zu den „Johnny Cash-Festspielen“. „Folsom Prison Blues“ und der Evergreen „Ring Of Fire“ wurden dem 2003 verstorbenen Countrysänger und Songwriter dediziert. Dabei wurde schnell klar: die Brandon Wolfe Band will mehr als nur eine Countryrock-Band sein – die Gitarren wurden dominanter, aus den Boxen dröhnte purste, laute und ungefilterte Rockmusik. Wer AC/DC kürzlich bei ihrer Deutschland-Stippvisite versäumt hatte, wurde mit einer starken Version des Klassikers „Whole Lotta Rosie“ bedient. „Proud Mary“, ein Gassenhauer der US-amerikanischen Rockband Creedence Clearwater Revival fegte mächtig durch den Park und auch „Mighty Quinn“ aus der Feder von Bob Dylan und durch Manfred Mann zum Welthit geworden, durfte in der dargebotenen Version problemlos in der Voith-Arena zu hören gewesen sein.
Die Brandon Wolfe Band legte einen starken, intensiven und abwechslungsreichen Auftritt auf die Bühne des Brenzparks. Man merkte zwar, dass für den ein oder anderen Zuhörer der Sprung in die rockigen Gefilde etwas zu groß war, doch die meisten Besucher waren mächtig am Feiern. Hier darf man Wolfram Galgenmüller und seine einleitenden Worte zitieren: „Leute, habt einfach Spaß“. Dem war nichts hinzuzufügen.
Gleich drei Veranstaltungen im Brenzpark
Gleich drei Veranstaltungen stehen am Wochenende, 24. und 25. August im Brenzpark an: Am Samstag, 24. August ab 19 Uhr sind dort "Wild One" zu hören; am Sonntag, 25. August um 17 Uhr tritt Bianca Schneider mit befreundeten Musikern auf; zuvor, ebendalls am 25. August, um 11 Uhr gibt es eine Matinée-Lesung mit Klaus-Peter Preußger und Marita Kasischke.