Die Brenzbahn als Teil des Ulmer Sterns steht im landesweiten Qualitätsranking mit Platz vier im ersten Halbjahr 2024 gut da. Die seit 2021 halbjährlich erhobenen Daten des Verkehrsministeriums zeigen, wie gut oder schlecht die Betreiber der 33 Schienennetze im Land in der Betriebsqualität abschneiden. Die Gesamtbewertung besteht aus fünf Einzelkriterien: Jeweils ein Viertel an Gewicht haben Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, womit die Anzahl der Zugausfälle gemeint ist, sowie die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste. 15 Prozent der Gewichtung entfallen auf die Zugkapazität und zehn Prozent auf die Sauberkeit.
Im Ulmer Stern, betrieben von der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG), werden drei Strecken gemeinsam bewertet: die Brenzbahn zwischen Aalen und Ulm, der Abschnitt Ulm–Langenau und die Donautalbahn bis Munderkingen. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 hat sich der Ulmer Stern um einen Platz verbessert, allerdings schnitt er schon deutlich schlechter ab. Im zweiten Halbjahr 2022 wurde er auf Platz 16 zurückgestuft. Damals gab vor allem die Pünktlichkeit den Ausschlag für das schlechte Abschneiden. Auch in der aktuellen Qualitätsuntersuchung gibt es bei der Pünktlichkeit noch Luft nach oben, ebenso wie bei der Sauberkeit. Allerdings fällt die Bewertung deutlich besser aus als bei den Schlusslichtern, der Hochrheinbahn und der Bodenseegürtelbahn.
Schweizer Bundesbahn hat die Nase vorn
Auf der Brenzbahn wird der IRE 50 von der DB Regio betrieben. Diese bedient mit dem Netz 5 vier weitere Linien, rangiert jedoch mit Platz 28 deutlich hinter der SWEG und ist gegenüber Platz 22 im ersten Halbjahr 2024 abgerutscht. Schlechte Noten gaben die Fahrgäste für die Pünktlichkeit.
Unangefochten auf Platz eins im Ranking liegt die Strecke Klettgau zwischen dem schweizerischen Schaffhausen und Erzingen, die von der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) betrieben wird. Die SBB betreibt auch die Strecke Singen–Schaffhausen, die auf Platz drei rangiert. Auf Rang zwei hat sich die Albbahn zwischen Ulm und Gammertingen vorgeschoben.
Herausforderungen und Fahrgastzufriedenheit
Insgesamt bleibt die Zufriedenheit der Fahrgäste im Land auf niedrigem Niveau. „Die Qualität hat sich insgesamt nicht weiter verschlechtert, zufriedenstellend ist sie dennoch nicht“, wird Verkehrsminister Winfried Hermann in einer Mitteilung des Verkehrsministeriums zitiert. Eine vernachlässigte und störanfällige Infrastruktur, zahlreiche Baustellen, dichte Fahrpläne und mehr Fahrgäste als 2021 machen den Betrieb anspruchsvoll. Eine zusätzliche Herausforderung für die Eisenbahnverkehrsunternehmen und teilweise auch für die Infrastrukturbetreiber ist der Mangel an Personal. Die Anzahl personalbedingter Ausfälle ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen.
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