Einzelhandel

So soll der digitale City-Scheck für Heidenheim funktionieren

Einen Gutschein, der im Heidenheimer Einzelhandel eingelöst werden kann, gibt es schon. Die City-Schecks sollen jetzt aber digital werden, zunächst für Arbeitgeber. Warum das so ist und wie das praktisch abläuft:

Der Heidenheimer Dienstleistungs- und Handelsverein (HDH) bietet demnächst Gutscheine für den Handel in Heidenheim in digitaler Form an. Die sogenannten City-Schecks gibt es bereits, allerdings nur in Form von Plastikkarten, die jeweils einen Wert von 10 Euro haben. Der neue digitale City-Scheck soll mit beliebigen Beträgen aufgeladen werden können. Allerdings steht das Projekt noch am Anfang der Umsetzung, wie HDH-Vorsitzender Charles Simon beim Jahresempfang des Vereins berichtete.
Zunächst soll es die digitale Heidenheim-Karte auch nur als „Business Edition“ geben. Das bedeutet: Arbeitgeber können die City-Schecks nutzen, um sie ihren Arbeitnehmern als Sachleistung zu geben. Diese sind bis zu einem Betrag von 50 Euro im Monat steuerfrei für beide Seiten. Mit der digitalen Version des City-Schecks könnten Firmen ganz bequem monatliche Beträge auf die Karte laden. Das Geld bleibe in der Stadt und stärke den Einzelhandel vor Ort. Wenn die „Business Edition“ funktioniere, werde es den digitalen City-Scheck auch für den normalen Kunden geben, so Simon.

Keine Extra-Terminals notwendig

Wie der neue City-Scheck technisch funktioniert, erläuterte Thomas Leitmannstätter von der Firma AVS aus Bayreuth. Die Rahmenbedingungen in Heidenheim bezeichnete der Fachmann für Kartensysteme als ideal: Es gebe einen starken inhabergeführten Einzelhandel, große Betriebe und viel Lokalpatriotismus. Eine ähnliche Jobkarte habe sein Unternehmen für die Städte Ellwangen und Schramberg umgesetzt, wo sich diese als Umsatzbringer erwiesen hätten.

Gut besucht war der Neujahrsempfang der Händlervereinigung HDH im Casino der Heidenheimer Volksbank. Vorne der neue Vorstand Jürgen Edel (re.) und Elke Müller-Jordan (2. von rechts). Natascha Schröm

Um als Händler beim digitalen City-Scheck dabei zu sein, müsse man sich keine Hardware, kein Terminal und kein Programm anschaffen, sondern könne sein eigenes Kassensystem benutzen. „Alle gängigen Zahlungsterminals werden von uns angesteuert“, so Leitmannstätter. Außerdem seien sehr viele Filialisten als Akzeptanzstellen bei AVS dabei. Als Beispiele nannte er DM, Drogeriemarkt Müller oder C&A. Ob die Filialen vor Ort mitmachen möchten, müsse jeweils vereinbart werden. Auf jeden Fall sollen die HDH-Mitglieder teilnehmen, dafür warb Charles Simon beim Jahresempfang, zu dem mehr als 100 Gäste gekommen waren. Das Ziel sei es, 150 Akzeptanzstellen zu finden, gestartet werden soll, wenn 50 Händler dabei seien.

Eine Erfolgsgeschichte ist der City-Scheck in analoger Form bereits jetzt: Es sei eine „eigene Heidenheimer Währung“, sagte Elke Müller-Jordan, neue Volksbank-Vorstandsvorsitzende, bei ihrer Begrüßung im Casino der Bank. „Die Digitalisierung der City-Schecks wird ein Meilenstein sein“, so Müller-Jordan. Charles Simon berichtete, dass der HDH 2012 mit 7100 City-Schecks gestartet sei. Mittlerweile seien mehr als 500.000 Euro in Form von City-Schecks im Umlauf.

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Schloss-Arkaden feiern Jubiläum

Seit 20 Jahren gibt es die Schloss-Arkaden in Heidenheim. Center-Manager Wolfgang Pins betonte beim HDH-Jahresempfang die gute Zusammenarbeit zwischen den Einzelhändlern und dem Einkaufscenter in Heidenheim, „das ist nicht in allen Städten so“. Zum Jubiläum plane man, mehr als 100.000 Euro für Werbung auszugeben, verriet Pins. An einer Aktion möchte er alle Einzelhändler der Stadt teilhaben lassen: Es soll ein Coupon-Heft geben, in dem die Händler Angebote machen können. Den Druck übernehmen die Schloss-Arkaden, beigelegt werden soll es in der Heidenheimer Zeitung.