So stark steigen die Ticketpreise für die Opernfestspiele Heidenheim 2024
Wer Heidenheims kulturelles Aushängeschild live erleben möchte, muss dafür 2024 etwas tiefer in die Tasche greifen: Der Gemeinderat hat mehrheitlich einer Erhöhung der Ticketpreise für die Opernfestspiele zugestimmt. Umgesetzt wird ein Vorschlag der SPD/Linke-Fraktion, der von der Rathaus-Variante abweicht. Matthias Jochner, Leiter des Fachbereichs Kultur, erinnerte daran, dass bereits mit Blick auf die Festspiele 2019 festgelegt worden war, die Ticketpreise jährlich moderat um drei bis fünf Prozent anzupassen. Dann allerdings kam Corona und in der Folge der kulturelle Betrieb zum Stillstand. Erst zur Spielzeit 2023 erfolgte wieder eine Verteuerung und zwar deutlich um zehn Prozent.
Opernbesuch zum Preis einer Kinokarte
Jetzt stehe die Rückkehr zu maßvolleren Anhebungen an, so Jochner. Er präsentierte den Mitgliedern des Gemeinderats eine Aufstellung, die aus seiner Warte zweierlei bieten sollte. Zum einen eine Staffelung, die in den günstigsten Kategorien „durch Preise, die in der Nähe von Kinokarten sind, zeigen sollen, dass die Oper nicht elitär ist“. Zum anderen eine Kalkulation, „die trotz der krassen Einschnitte, die das Budget für das neue Programm mit sich bringt, ein gutes Funktionieren gewährleistet“, so Jochner.
Namens der gemeinsamen Fraktion von SPD und Linke präsentierte Norbert Fandrich eine zum Antrag erhobene Idee: Da sämtliche Menschen von den allgemeinen Kostensteigerungen betroffen seien, sollten die Ticketpreise auch in allen Kategorien um jeweils sechs Prozent steigen. Der Clou: Aufgrund mathematischen Auf- bzw. Abrundens verteuern sich bei diesem Modell unterm Strich nur die Karten in den oberen drei Opern-Kategorien etwas stärker als von der Verwaltung berechnet. „Und das tut niemandem weh“, sagte Fandrichs Fraktionskollegin Susanne Dandl.
Oper: Logenkarte kostet künftig 108 Euro
In den drei günstigsten Kategorien bleibt es in absoluten Euro-Beträgen hingegen bei den verwaltungsseitig vorgeschlagenen Preiserhöhungen, obwohl der prozentuale Anstieg nun zum Teil deutlich stärker ausfällt. So sehen die Auswirkungen bei den Opern aus: Loge 108 statt 102,30, Kategorie B 83 statt 78,10, Kategorie C 65 statt 61,60, Kategorie D 51 statt 48,40, Kategorie E 35 statt 33, Kategorie F 17 statt 16,50 Euro. Bei der Reihe der Verdi-Opern ergibt sich nach der Neuberechnung keinerlei Veränderung. Grund: Hier hatte die von der Stadtverwaltung anvisierte Erhöhung ohnehin schon fast durchweg nahe sechs Prozent gelegen. Konkret bedeutet das: Loge 85 statt bisher 80,30, Kategorie B 64 statt 60,5, Kategorie C 54 statt 50,60, Kategorie D 40 statt 37,40, Kategorie E 28 statt 26,40, Kategorie F 16 statt 15,40 Euro.
Vorverkauf für Opernfestspiele beginnt am 20. November
Bei der Jungen Oper müssen Erwachsene künftig 13 statt bislang zwölf Euro bezahlen, für Kinder steigt der Ticketpreis um einen auf elf Euro. 18 Stadträtinnen und Stadträte stimmten für die neue Preisstaffelung, zwölf dagegen. Hinzu kam eine Enthaltung. Die Verwaltung war bei ihrer ursprünglichen Berechnung davon ausgegangen, dass die sieben Opern-, zwei Verdi-Opern- und zwölf Junge-Oper-Vorstellungen pro Saison bei einer jeweils 90-prozentigen Auslastung Mehreinnahmen in Höhe von etwa 22.000 Euro einbringen. Der Vorverkauf für die Festspielzeit 2024 beginnt am 20. November 2023.
Keine Preiserhöhung bei Konzerten
Ausgenommen von den Preiserhöhungen sind die Konzerte. Sie seien Teil der Abo-Reihe der Meisterkonzerte, führte Matthias Jochner zur Begründung an. Und für diesen Bereich solle 2024 ein neues Akquise-Projekt starten.