Verlängerung bis Ende Oktober

So viel Geld hat eine Spendenaktion zugunsten der Heidenheimer Vesperkirche bislang eingebracht

Die Heidenheimer Vesperkirche benötigt dringend finanzielle Unterstützung, weshalb zu Spenden aufgerufen wurde. Und dieser Ruf wurde gehört. Ob bei Geburtstagen anstatt von Geschenken, anonym in den Briefkasten der Kirche oder per Überweisung - es ging bereits eine beachtliche Summe an Spenden ein. Wie viel Geld eine Aktion bis jetzt eingebracht hat und wie es weitergeht:

Manchmal muss man denjenigen unter die Arme greifen, die andere an der Hand nehmen wollen. Bedeutet für die Heidenheimer Vesperkirche: Es bedarf dringend finanzieller Unterstützung, damit dieses ökumenische Angebot dauerhaft bestehen kann. Ein Spendenaufruf, der deshalb initiiert wurde, fiel offenbar auf fruchtbaren Boden.

Das Ziel klang äußerst ambitioniert: Steuern 1000 Personen jeweils zehn Euro bei, dann legt ein anonymer Spender 1000 Euro obendrauf. Aber die Rechnung ist aufgegangen. Zwei Drittel der angepeilten Summe kamen laut Pfarrerin Almuth Kummer zwischen dem 18. und 21. September zusammen, ehe die Organisatoren eine Verlängerung der Aktion bis zum 31. Oktober beschlossen.

Knapp 19.000 Euro gespendet

Enthalten in der Summe von 8640 Euro waren nicht nur die Beträge, die Unterstützerinnen und Unterstützer direkt in der Kirche abgaben – meist zwischen zehn und 50 Euro –, sondern auch ausdrücklich mit Bezug zur Aktion getätigte Überweisungen. Als Reaktion auf die Berichterstattung in der HZ gaben überdies zwei Privatpersonen, zwei Firmen und eine Stiftung zwischen 1000 und 5000 Euro dazu, sodass unterm Strich bis dato knapp 19.000 Euro stehen.

„Wir sind sehr dankbar für diese Verbundenheit mit der Vesperkirche“, sagt Kummer, „nur können wir das leider nicht allen persönlich sagen, weil viele das Geld in den Briefkasten geworfen haben, ohne ihren Namen zu hinterlassen.“ Beeindruckt zeigt sie sich davon, dass zahlreiche Menschen ihrerseits die Initiative ergriffen und spontan in Betrieben, Vereinen, Chören oder in der Nachbarschaft Geld sammelten, „und dass beispielsweise ein Mann seine Geburtstagsgäste bat, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen die Vesperkirche zu bedenken, woraufhin 1050 Euro zusammenkamen“.

Gesamtkosten: 75.000 Euro

Auch der Erfolg der laufenden Spendenaktion ändert nichts an der Notwendigkeit, künftig höhere Einnahmen zu erzielen. Weil nämlich die Zahl der ausgegebenen Essen zuletzt auf 8436 angewachsen, gleichzeitig der Einkaufspreis für die Mahlzeiten wie auch der finanzielle Aufwand für die gesamte Abwicklung gestiegen war, mussten Anfang des Jahres sämtliche Rücklagen eingesetzt werden, um die Gesamtkosten in Höhe von 75.000 Euro schultern zu können.

Öffentliche Fördermittel gibt es Kummer zufolge nach aktuellem Stand auch weiterhin nicht. So bleibt dem Leitungsteam und den vielen ehrenamtlichen Helfern nur die Hoffnung, dass sich unter den Spendern möglichst viele finden, die das Angebot dauerhaft unterstützen können und wollen. Hinzu kommen Aktionen wie ein Basar am 25. November in den Schloss-Arkaden. Wer dazu Selbstgebasteltes beisteuern möchte, kann es zuvor im Gemeindebüro (Helmut-Bornefeld-Straße 11) abgeben.

Einladung zur Mithilfe

Ein die Sinnhaftigkeit der Vesperkirche infrage stellender Leserbrief hat laut Kummer unterdessen eine Vielzahl von Gesten und Äußerungen der Solidarität nach sich gezogen. Nachtragend sei sie nicht, betont sie: „Bei uns darf jeder und jede sagen, was er oder sie denkt. Ich lade herzlich alle ein, bei der Vesperkirche vorbeizuschauen und auch selbst mit anzupacken.“

Vesperkirche beginnt am 19. Januar 2025

Die nächste ökumenische Vesperkirche findet in Heidenheim vom 19. Januar bis 12. Februar 2025 in der Pauluskirche statt. Sie hat dann täglich von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Das Essen wird zwischen 11.30 und 13.30 Uhr ausgegeben.