Finanziell knirscht’s in Heidenheim derzeit an vielen Stellen. Vor diesem Hintergrund und angesichts fortlaufender Überlegungen, an welchen Stellen sich Ausgaben verringern und Einnahmen verbessern lassen, stellt diese Rechnung des Rathauses eine positive Nachricht dar: Dank der Entscheidung, die Straßenbeleuchtung nachts auszuschalten, konnten im Jahr 2023 rund 325.000 Euro eingespart werden.
Ein Taxifahrer stellte diesen zählbaren Effekt während einer Bürgerfragestunde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats nicht infrage. Er verwies aber auf seine während der Nachtschicht gesammelten Erfahrungen und gab zu bedenken, es müssten auch negative Nebenwirkungen in die Bewertung einbezogen werden. Viele Bürgerinnen und Bürger fühlten sich im Dunkeln unwohl, manche verließen deshalb schon gar nicht mehr das Haus. Nicht ausgeleuchtete Unfallstellen stellten ebenso eine Gefahr dar wie schlecht zu erkennende Wildtiere, Katzen und Betrunkene. Außerdem werde keine Rücksicht auf Großveranstaltungen genommen.
Ein Beschwerdeschreiben im Rathaus eingegangen
Oberbürgermeister Michael Salomo wollte sich dieser Einschätzung nicht anschließen. Seiner Wahrnehmung zufolge sind „bei kompletter Dunkelheit Ereignisse viel deutlicher wahrzunehmen als im Halbdunkel“. An Tagen mit städtischen Großveranstaltungen brenne die Straßenbeleuchtung länger, und bislang habe ihn erst ein Schreiben erreicht, in dem Unzufriedenheit mit der seit ein ein Viertel Jahren geltenden Regelung zum Ausdruck komme.
Mit dem Ziel, Strom zu sparen, wurde in Heidenheim erstmals in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 2022 nachts die Straßenbeleuchtung reduziert. Seither sind rund 9.000 mit einer rot-weißen Banderole markierte Straßenlaternen montags bis freitags jeweils zwischen 1 und 4 Uhr ausgeschaltet. Mit Blick auf die Sicherheit der Menschen gehen sie erst eine halbe Stunde nach dem Zeitpunkt aus, zu dem die letzten öffentlichen Verkehrsmittel ihr Ziel erreicht haben. Zudem wird das Licht seither 15 Minuten früher aus-, abends ebenfalls 15 Minuten später angeknipst. Samstags und sonntags sind die Lampen nachts weiterhin durchgängig in Betrieb. Von der Abschaltung ausgenommen sind die 23 Fußgängerüberwege im Stadtgebiet.
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