Eines kann man vorneweg sagen: Es war ein voller Erfolg. Sowohl für die Aussteller als auch für die Veranstalter. „Wir sind echt positiv überrascht“, war an vielen Ständen zu hören. Die Heidenheimer Zeitung betrat mit der Jobmesse Neuland, und das Konzept ging auf.
Insgesamt 1092 Besucherinnen und Besucher strömten am Donnerstag in den Sparkassen-Businessclub auf dem Heidenheimer Schlossberg. Von 15 bis 20 Uhr standen dort 26 Aussteller aus dem Landkreis Heidenheim und der Region mit kreativen und beeindruckenden Ständen den Messe-Besuchern zur Verfügung. Auch für Stephanie Bauhofer, eine der Mitorganisatorinnen, war die Veranstaltung sehr zufriedenstellend: „Für mich ist es total schön zu sehen, dass der Parkplatz einfach von Anfang an immer relativ voll war“, sagte Bauhofer. Außerdem: „Teilweise warteten die Leute sogar zwischen den beiden Räumen, weil es ihnen für einen Moment zu viel war. Das ist für uns natürlich super.“
Berufe sind genauso wichtig wie Ausbildungen
Die grundlegende Idee der Jobmesse stammt von Martin Wilhelm, dem Geschäftsführer der Heidenheimer Zeitung. Er sieht in Heidenheim nicht nur den Bedarf an Ausbildungs- und Studienplätzen, sondern auch an Berufen und Perspektiven für Quereinsteiger.
An den Ständen zeigte sich, dass er damit richtig liegt. „Wir haben hier viele Ältere, vor allem Frauen, an unserem Stand, die nach Stellen für Quereinsteiger fragen“, sagte beispielsweise Anna Kollwitz, die als Erzieherin im Paul-Reusch-Kindergarten aus Königsbronn am Stand des Evangelischen Kirchenbezirks Heidenheim stand. Auch viele Menschen aus anderen Ländern seien gekommen, um nach einer Perspektive trotz ihrer Sprachbarriere zu fragen.

Am Stand der Dualen Hochschule (DHBW) in Heidenheim gab es auch überraschende Gespräche. Zum einen hatte sich das Team der DHBW vor der Messe Gedanken gemacht, wie es wohl laufen werde. „Anfangs dachten wir, dass es primär Besucherinnen und Besucher sein werden, die einen Studienplatz suchen. Allerdings hatten wir auch einige, die sich über Jobs an der Dualen Hochschule direkt informiert haben“, sagte Dr. Juliane Sinn, Studiengangsleitung der internationalen Betriebswirtschaftsehre an der DHBW.
Teilweise warteten die Leute sogar zwischen den beiden Räumen, weil es ihnen für einen Moment zu viel war. Das ist für uns natürlich super.
Stephanie Bauhofer, Mitorganisatorin der Messe
Zum anderen seien aber auch Gespräche zustande gekommen, bei denen sich Menschen aus dem Ausland darüber informierten, wie sie in Deutschland Fuß fassen können. „Einige von ihnen hatten bereits abgeschlossene Studien, die aber in Deutschland nicht anerkannt werden“, sagte Sinn. Für diejenigen sei es wichtig gewesen, Informationen zu erlangen, wie sie in Deutschland ins Berufsleben starten können, auch wenn das mit einem weiteren Studium in Verbindung stehe.
Diesen Eindruck hatte auch eine junge Frau, die als Recruiterin bei der Firma Voith arbeitet. „Ich bin begeistert, wie die Besucherinnen und Besucher auf der Suche nach Arbeit sind“, sagte sie. Sie habe sogar eine Frau am Stand gehabt, die bei einer Agentur arbeitet, welche Menschen mit Migrationshintergrund vermittelt. „Wenn es die Messe nächstes Jahr wieder gibt, würde ich gerne wieder kommen“, sagte die Mitarbeiterin von Voith.
Allgemein hätte der Mix an Besucherinnen und Besuchern auf der Jobmesse nicht unterschiedlicher können sein. Bei zwei Vertreterinnen am Stand von Edelmann informierte sich ein mehr als 80 Jahre alter Mann über einen Beruf. Ausbildungsplätze für den kommen Herbst waren gefragt und nebenberufliches Studieren. Auch Besucher, die sich für einen Quereinstieg interessierten, waren einige vor Ort. Bei einem Blick durch die Menge stelle Stephanie Bauhofer fest: „Von 16 bis 80 ist alles dabei.“