Weniger Staus dank Ferienzeit

So weit fortgeschritten sind die Sanierungsarbeiten an der Clichystraße in Heidenheim

Anfang Juli haben die Sanierungsarbeiten an der Clichystraße in Heidenheim begonnen. Bislang liegt die Baufirma im Zeitplan. Das ist der aktuelle Sachstand.

Zu heiß, zu kalt, zu nass, zu trocken – läuft etwas nicht rund, dann muss gern das Wetter mit beliebig zurechtgebogener Argumentation als Begründung herhalten. In diesem Fall jedoch ist das nicht nötig, stattdessen zahlt es sich eindeutig aus, dass sich der Sommer endlich überm Landkreis eingerichtet hat: Die Sanierung der Clichystraße geht seit Beginn der Arbeiten am 1. Juli reibungslos vonstatten.

„Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Polier Martin Resch von der Firma Leonhard Weiss und blickt zufrieden auf die Bushaltebucht, die auf der Nordseite des City-Parkhauses entstanden ist. Sie ist Teil eines Vorhabens, das sich über eine Länge von gerade einmal 140 Metern erstreckt und mit 320.000 Euro für eine Tiefbaumaßnahme auch nicht sonderlich teuer ist. Gleichwohl wird sie sich in mehrerlei Hinsicht auf den Verkehrsfluss auswirken.

„Voll im Zeitplan“: Polier Martin Resch ist mit dem bisherigen Verlauf der Arbeiten zufrieden. Michael Brendel

So sollen zum einen die Spurrillen beseitigt werden, die sich aufgrund der großen Belastung im Laufe der Jahre vor dem Kreuzungsbereich zwischen B466, Schnaitheimer- und Schlossstraße gebildet haben. Erneuert werden deshalb die Schotter- und Tragschicht sowie der Asphaltbelag. Außerdem bleibt vom sogenannten Beton-Dreizeiler, einer am Fahrbahnrand verlaufenden, farblich abgesetzten Entwässerungsrinne, nur noch eine Reihe. Die Betonsteine waren unter dem permanenten Druck wie an vielen anderen Stellen im Stadtgebiet mehr und mehr in die Knie gegangen.

Zum anderen verläuft der markierte Radweg künftig auf der Clichystraße und nicht mehr zwischen Bushaltestelle und Gehweg. Dieses Nebeneinander hatte in der Vergangenheit immer wieder zu gefährlichen Begegnungen auf engem Raum geführt. Die Busbucht ist bereits mit dem Kasseler Sonderbord versehen – dieser abgerundete Randstein ermöglicht den stufenlosen Ein- und Ausstieg und verhindert zudem aufgrund seines Profils, dass Fahrzeugreifen an scharfen Kanten Schaden nehmen.

Um die neue Verkehrsführung umsetzen zu können, wird die Clichystraße auf dem letzten Stück vor der Einmündung der Schnaitheimer Straße ein Stück nach Norden verlegt. Das ist problemlos möglich, weil sich dort ein sehr breiter Gehweg befindet. Gleichzeitig wird dadurch die Engstelle beim Abzweig zur Schlossstraße beseitigt.

Die Fußgängerüberwege erhalten mit Blick auf Barrierefreiheit taktile Elemente, abgesenkte Bordsteine und Ampeln, die mit akustischen Signalgebern ausgestattet werden können. Das soll allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, „weil ein solcher Schritt natürlich nur sinnvoll ist, wenn er im Verbund mit weiteren Ampeln erfolgt“, sagt Gerhard Horlacher, bei der Heidenheimer Stadtverwaltung zuständig für den Fachbereich Bauen.

Oberbürgermeister Michael Salomo und Gerhard Horlacher, im Rathaus Leiter des Fachbereichs Bauen, begutachten die Abdichtung an einem der neuen Abläufe. Stadtverwaltung Heidenheim

Bei einem Vor-Ort-Termin machte Horlacher sich zusammen mit Oberbürgermeister Michael Salomo ein Bild vom Fortgang der Arbeiten und nahm dabei auch die Abdichtung der Wassereinlässe unter die Lupe, die in den unter der Fahrbahn verlaufenden Wedelkanal münden. Dieser präsentiert sich Horlacher zufolge knapp zweieinhalb Jahrzehnte nach seiner aufwändigen Sanierung in einwandfreiem Zustand.

Ab Montag, 5. August, soll ein frischer Asphaltbelag auf der Südseite der Baustelle aufgetragen werden. Sie wechselt anschließend auf die andere Fahrspur, die dann für den Verkehr gesperrt ist. Auch dank der Ferienzeit haben die anfänglichen Stauungen mittlerweile deutlich abgenommen.

Die Stadt wickelt das gesamte Vorhaben, das bis Anfang Oktober abgeschlossen sein soll, im Auftrag des Bundes ab. Dieser schultert als Baulastträger den größten Teil der Kosten in Höhe von 320.000 Euro.

Baustopp an der Georgstraße

Tiefbauarbeiten laufen während der Sommermonate auch an der Georgstraße im Schnaitheimer Hagen. Eigentlich. Denn seit rund zwei Wochen regt sich dort gar nichts. Grund: Die Verwaltung hat die Arbeiten „aus Qualitätssicherungsgründen“ einstellen lassen, nachdem städtischen Mitarbeitern bei Kontrollen gravierende Mängel aufgefallen waren. Details nennt Bau-Chef Gerhard Horlacher nicht, nur so viel: Die beauftragte Firma muss erst den Nachweis erbringen, dass sie sachgerecht arbeitet, ehe sie wieder ans Werk gehen kann.

Die Stadtverwaltung hat die Bauarbeiten entlang der Georgstraße bis auf Weiteres eingestellt. Rudi Penk

Dabei ist das Unternehmen in Heidenheim kein unbekanntes und war bereits im Auftrag der Stadt tätig. „Es ist in die Handwerksrolle eingetragen, und wir haben im Vorfeld natürlich Fach- und Sachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit überprüft“, so Horlacher.

Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, die starke Schäden aufweisende Straße zwischen Juni und Oktober von Grund auf zu sanieren. Abgeschlossen sind bislang die Aushubarbeiten, ein Teil des Kanalbaus und der Straßenbeleuchtung. Jetzt fehlen auf einer Länge von 160 Metern unter anderem noch Gas- und Wasserhauptleitung, Hausanschlüsse, Leerrohre, Bordsteine, Pflaster- und Asphaltarbeiten. Für den Straßenbau sind Kosten von 410.000 Euro veranschlagt, für den Kanalbau weitere 110.000 Euro.

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