Test des ACE

So wird die Schnelllade-Tankstelle für E-Autos in den Heidenheimer Tieräckern bewertet

Die Schnellladestation in den Tieräckern in Heidenheim wurde vom Auto Club Europa unter die Lupe genommen. Das sind die Ergebnisse.

Die E-Mobilität gewinnt seit Jahren zunehmend an Bedeutung. Doch mit der wachsenden Popularität von E-Autos wächst auch der Bedarf an Ladestationen. Denn ein ausreichend ausgebautes Netz ist maßgeblich für die Strecken, die man mit einem elektrisch betriebenen Fahrzeug zurücklegen kann. In den vergangenen Jahren wurde dieses Netz kontinuierlich ausgebaut, auch im Landkreis Heidenheim.

Wie viele Ladestationen es hier insgesamt gibt, ist wohl nicht bekannt, das liegt auch daran, dass es zu viele unterschiedliche Betreiber gibt. Doch für Langstreckenfahrten sind vor allen Dingen Schnellladestationen und die Erreichbarkeit in Autobahn- und Bundesstraßennähe entscheidend. Auch hier sieht es im Landkreis Heidenheim nicht schlecht aus, konstatiert Elias Schempf, der Regionalbeauftragte des Auto Club Europa (ACE). Er machte sich dieser Tage gemeinsam mit Ehrenamtlichen aus dem ACE-Bezirk Ostwürttemberg ein Bild von der Situation an einer Schnellladestation im Gewerbegebiet Tieräcker beim Gartencenter Dehner.

Bundesweit findet diese Aktion des Automobilclubs statt, insgesamt werden in 16 Bundesländern mindestens 190 Standorte von Schnellladesäulen anhand eines Kriterienkatalogs bewertet. Sie liegen allesamt in der Nähe von Autobahnen und Bundesstraßen – im Landkreis Heidenheim ist es die im Gewerbegebiet. Und die schneidet bei einigen Kriterien tatsächlich sehr gut ab: „Die Ladeleistung mit bis zu 300 Kw erhält die volle Punktzahl, auch die Bezahloptionen sind sehr gut, ebenso wie die Erreichbarkeit“, erklärt Schempf. Auch was die Barrierefreiheit betrifft, findet er keine Beanstandungen. Mit vier Säulen und insgesamt acht Ladepunkten steht die Heidenheimer Station ebenfalls gut da.

Aufenthaltsqualität ist verbesserungsfähig

„Uns geht es aber auch darum, die Aufenthaltsqualität zu beurteilen. Denn es wäre schön, wenn man sich während eines 20-minütigen Ladestopps auch beschäftigen kann“, so der ACE-Regionalleiter. Pro Minute, erklärt Schempf, könne Strom für eine Reichweite von etwa sechs Kilometern geladen werden. Was das gastronomische Angebot, Spielmöglichkeiten für Kinder und Sitzgelegenheiten betrifft, ist es um die Schnellladestation jedoch nicht zum Besten bestellt. Das liegt allerdings auch an der Lage im Gewerbegebiet. Immerhin gibt es dank des Gartenmarkts eine Toilette in der Nähe – wenn auch nur während der Öffnungszeiten. Was all diese Punkte betrifft, gibt es Schempf zufolge sicherlich besser ausgestattete Stationen – auch im Landkreis Heidenheim. Entlang der Autobahn gibt es bei den Ausfahrten Nattheim und Giengen Schnellladestationen, ebenso wie auf dem Rasthof Lonetal. Und auch entlang der Bundesstraßen haben die Fahrer von E-Autos die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge zu laden.

Doch wie hat die Station in den Tieräckern tatsächlich abgeschnitten? „Sie hat mit 11,5 von möglichen 19 Punkten bestanden“, sagt Schempf. Als exzellent gelten Ladestationen ab 14 Punkten. „Damit liegt die Station im guten Mittelfeld, hat aber noch Ausbaupotenzial“, so der Regionalbeauftragte.

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