Konzert

So wurde im Lokschuppen in Heidenheim auf höchstem Niveau gejazzt

Jungtalent Jakob Manz und seine Mitstreiter intonierten im Rahmen der Kulturschiene ihre Mischung aus Jazz, Fusion, Soul und Rock.

Vier Ausnahmetalente hatten sich auf der Bühne des Lokschuppens eingefunden und lieferten Jazz auf höchstem Niveau: Jakob Manz (Altsaxophon, Blockflöte), Hannes Stollsteimer (Piano, Keyboards), Frieder Klein (Bass) und Leo Asal (Schlagzeug) bildeten an diesem Abend die „Groove-Connection“. Mit gerade mal 17 Lenzen gründete Jakob Manz dieses Projekt. Knappe fünf Jahre später gehört er quasi zu den alten Hasen im Musikbusiness, arbeitete unter anderem mit Musikgrößen wie Nathan East, Randy Brecker oder Gregory Hutchinson zusammen und ließ durch weitere Kooperationen wie beispielsweise mit der ebenfalls im Jazzgenre verwurzelten Pianistin Johanna Summer aufhorchen.

„Eyes Of Crystals“ aus dem Album „Natural Energy“ eröffnete den Konzertabend intensiv und energetisch, gab gleich mal die Richtung vor und holte die Zuhörer bereits mit den ersten Takten ab. „Maltes Mops“ ist ein etwas ruhigeres, ungemein vielschichtiges Stück, welches von Hannes Stollsteimer am Piano gespielt wurde. „Voyage Surréel“ vom aktuellen Output „The Answer“ ist hochintensiv und mit einem ungewöhnlichen Spannungsbogen versehen, ehe „How High Is The Sky“ einen puren melancholischen Gefühlsregen präsentierte. „Taking Off“ läutete mit einem massiven, quirligen 80er-Vibe die Pause ein.

Selbst eine Blockföte kam im Lokschuppen zum Einsatz

„Keep On Burning“ verbindet Jazz mit dezenten Soul- und Funkklängen – der Song findet sich auf „The Answer“ wieder und machte es dem Zuhörer de facto unmöglich, ruhig sitzenzubleiben.  „Isla Sorna“ ließ Jakob Manz zur Blockflöte greifen und mit einem starken Solo auf seinem Altsaxophon beenden – ein ungemein farbenfroher Titel. Witzigerweise hatte sich die Flöte so gut in der Halle versteckt, dass sich Jakob Manz erst mal auf die Suche begeben musste. Die anderen Musiker konnten sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. „Prospering“ stammt aus der Feder von Hannes Stollsteimer, welches von Frieder Klein an seinem 6-saitigen E-Bass stimmungsvoll in Szene gesetzt wurde – da durfte man schon mal Gänsehaut bekommen und von einem künstlerisch besonders wertvollen Musikstück sprechen. „Next Mission“ ist eine Gefühlsexplosion – ein durch und durch ergreifender Fusion-Titel, in dem sich die Musiker – allen voran Leo Asal an den Drums – austoben durften. Den Schlusspunkt setzte „When Weasles Fly“ mit einem wahrlich grandiosen Saxophonsolo – unglaublich, welche Töne Jakob Manz seinem Instrument hier entlocken konnte.

Spielerisch und künstlerisch wertvoll

Das Jakob Manz Project steht für allerhöchste musikalische Finesse und akribische Arrangements, kann sowohl durch ausgefeiltes, intensives Songmaterial wie auch durch enorme Virtuosität an ihren Instrumenten begeistern. Dass sich die Musiker trotz ihrer individuellen Klasse als eingeschworene Truppe präsentierten, ergänzt ein rundes und stimmiges Bild, welches die 150 Musikfreunde an diesem Abend gewinnen durften.

Theater Lindenhof bei der Kulturschiene

Für die Kulturschiene Heidenheim geht es am 12. Dezember um 20 Uhr mit dem Theater Lindenhof und ihrem „Gaisburger Marsch“ weiter – dann werden Wolfram Karrer und Gerd Plankenhorn über den schwäbischen Tellerrand blicken und Kleinkunst sowie pikante Musik in den Lokschuppen bringen.

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