Stadt sollte in Diskurs mit den Heidenheimern treten
Nächstes Jahr sind Wahlen zum Gemeinderat. Wer ist das, wofür stehen seine Mitglieder? Ich weiß es nicht wirklich. Die meiste Information bekommt man dankenswerterweise von der HZ. Bei dem letzten HZ-Beitrag über das Elmar-Doch-Haus war jedoch aus dem Gemeinderat zu hören, dass die Darstellung der HZ eine andere war als die Sichtweise des Gemeinderats.
Ich fände es sinnvoll, wenn die Stadt eine eigene Kommunikationsschnittstelle zur Bürgerschaft installiert, wo sie bei Themen allgemeinen Interesses ihre Sichtweise und Beschlüsse darstellt. Zum Beispiel im Bürgerinfoportal auf der städtischen Webseite, bislang findet man dort nur Termine der anstehenden Sitzungen des Gemeinderates.
Könnte man dort dann nicht Sitzungsvorlagen und Protokolle des Gemeinderats einstellen? Die Unterlagen sind alle vorhanden, nur ist es für den Bürger sehr schwer, dazu Zugang zu bekommen. Schön wären natürlich öffentliche Informationsveranstaltungen zu Themen wie dem Elmar-Doch-Haus, wo es zu einem tatsächlichen Diskurs zwischen Stadt und Bürgerschaft kommt. Der Bürger könnte sich artikulieren, die Stadt bekäme ein Meinungsbild aus der Bürgerschaft.
Auf welcher Basis soll ich nächstes Jahr meine Wahl treffen? Auf einem Bürgerinfoportal, das auch seinen Namen verdient, könnte ich mir ein Bild machen, wer im Gemeinderat wofür steht. Das wäre hilfreich bei der Entscheidung, wo die Kreuzchen auf dem Wahlzettel zu setzen sind. Die Gemeinderatswahl ist die einzige Möglichkeit für den Bürger, auf die Entwicklung der Stadt Einfluss zu nehmen. Wenn die Stadt Bürgernähe will und eine so geringe Wahlbeteiligung wie bei der letzten OB-Wahl nicht will, können sie und der Gemeinderat sich darüber ja vielleicht Gedanken machen.
Eckart Krägeloh, Heidenheim