Kommentar

TDK-Stellenabbau: Ein Schlag in die Magengrube

In Heidenheim will der Technologiekonzern TDK 300 Arbeitsplätze abbauen, ein Alternativkonzept wurde abgelehnt. Das zeugt von Missachtung. Ein Kommentar von Andreas Uitz

Das ist ein Schlag in die Magengrube: Die Leitung des TDK-Standorts in Heidenheim lehnt das Alternativkonzept zum geplanten Stellenabbau komplett ab. Ohne Kompromissvorschlag, ohne Bereitschaft zu signalisieren, sich an den Verhandlungstisch setzen und gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern nach Lösungen suchen zu wollen. Einfach nur ein klares Nein in Richtung der IG Metall, des Betriebsrats, der Beschäftigten und deren Familien.

Wie müssen sich die betroffenen Mitarbeitenden fühlen, die über die vergangenen Jahre hinweg – auch während der Corona-Pandemie – alles gegeben haben? Für ihr Unternehmen, für mehr Umsatz, für ihren Standort. Noch weiß niemand, wen der geplante Stellenabbau treffen wird, und deshalb sind die Unsicherheit und die Sorge umso größer. Wird es TDK nach 2027 überhaupt noch geben in Heidenheim? Die unterschwellige Drohung der Geschäftsleitung jedenfalls steht im Raum.

Verhalten zeigt Missachtung

Sicherlich haben sich Gewerkschaft, Betriebsrat und das mit dem Alternativkonzept beauftragte Institut ebenso wie die Standortleitung intensiv mit der Problematik in Heidenheim auseinandergesetzt und Lösungen gesucht. Dass das Alternativkonzept von den Verantwortlichen mit einem Handstreich vom Tisch gewischt wird, zeugt von einer gewissen Missachtung gegenüber den Verhandlungspartnern. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Werksleitung von oben die Anweisung bekommen hat, Stellen zu streichen. Ohne Kompromisse, ohne Wenn und Aber.

Unüblich ist das leider nicht bei international operierenden Großkonzernen, bei denen es ausschließlich um Wirtschaftlichkeit, um maximalen Profit geht. Die Menschen, die Beschäftigten, sind dabei nur Mittel zum Zweck. Verantwortung scheint hier ein Fremdwort zu sein.

Zutiefst enttäuscht müssen die Arbeitnehmervertreter, aber insbesondere die Heidenheimer TDK-Beschäftigten sein. Ein großes Stück Hoffnung, die Arbeitsplätze zu erhalten, ist angesichts der klaren Absage von Arbeitgeberseite mit einem Schlag dahin.

Gut, dass Betriebsrat und Gewerkschaft deshalb den Kopf nicht in den Sand stecken. Gut, dass sie sich weiter engagieren und bei der Politik um Unterstützung ersuchen wollen. Gut auch, dass sie weiter kämpfen wollen – für die Arbeitsplätze, für die Beschäftigten und auch für die Zukunft der Region.

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