Das war wohl knapp an einer Katastrophe vorbei: Nur weil die Außenbewirtschaftung um 8 Uhr noch nicht begonnen hatte, kamen bei dem Unfall am 20. Juli vis-a-vis der HZ keine Passanten zu Schaden. Hätten dem Pkw, der nach einer Kollision erst an einem Eckgebäude zum Stehen kam, Tische, Stühle und Menschen im Weg gestanden, wäre hier jetzt ein völlig anderer Text zu lesen. So aber ist es noch nicht zu spät, wirkungsvolle Vorsorge zu treffen, um dauerhaft Schlimmeres zu verhindern.
Denn dass es auf der Kreuzung zwischen Olga- und Marienstraße meist bei ausgeschalteter Ampel kracht – also nachts oder frühmorgens, wenn normalerweise wenige Menschen unterwegs sind –, ist kein Naturgesetz. Was also tun?
Ein wirkungsvoller baulicher Schutz, das sagen die Experten, ist nicht von jetzt auf gleich möglich. Außerdem bedarf es in jedem Fall der Zustimmung des Bundes, der an einer Bundesstraße nun mal das Sagen hat. Auch klar: Es lassen sich nicht überall und zu jeder Zeit entlang von Straßen sämtliche Risiken eliminieren. Aber sie können an vielen Stellen verringert werden. Deshalb sollte die Stadtverwaltung mit aller Macht darauf dringen, für die B466 möglichst schnell innerorts Tempo 30 zu verordnen.
Zugegeben, ein Allheilmittel ist das nicht. Zum einen gibt es verschiedene andere Unfallursachen, wie das Geschehen vom 20. Juli gezeigt hat. Zum anderen wird garantiert so mancher, der heute den Zahlenraum jenseits der 50 als stillschweigende Aufforderung an seinen Tachometer betrachtet, künftig in der 30 eine die PS-Zahl seines Fahrzeugs beleidigende Größe ausmachen.
Die Mehrheit aber denkt glücklicherweise anders, und deshalb wird die Vorgabe die Verkehrssicherheit erhöhen. Wer’s nicht glaubt, rechne nach: Bei einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde ist der Anhalteweg nur halb so lang wie bei Tempo 50.
Im Übrigen verbessert sich auch unser aller Lebensqualität. Denn es gibt eine weitere einfache Gleichung: geringere Geschwindigkeit = weniger Lärm.