Wenn man will, kann man sich derzeit richtig runterziehen lassen. Die Woche ging los mit den Wahlergebnissen aus Ostdeutschland, die einen je nach politischer Gesinnung fertigmachen können. Ich sage klar: Mich haben sie deprimiert. Der Blick, den die Kollegen dann noch auf die Stimmergebnisse in den Partnerstädten von Heidenheim und Giengen geworfen haben, hat meine Laune auch nicht aufgehellt. Im Gegenteil. Man kann gerade so weitermachen: Läuft man in Heidenheim durch die Fußgängerzone, fällt der immer größer werdende Leerstand inzwischen krass auf. Gerade, wenn man aus hübschen Urlaubsorten zurückkommt, aus Städten mit lauter kleinen netten Lädchen, dann denkt man hier: Nicht gut.
Die nächste schlechte Nachricht: Der offenbar völlige Unwillen der TDK-Standortleitung in Heidenheim, die Vorschläge der Gewerkschaft zur Minderung des Stellenabbaus auch nur kompromissweise in Betracht zu ziehen. Stattdessen: Ablehnung auf ganzer Linie und Produktionsverlagerung ins Ausland. Da kann man als Außenstehender nur mit dem Kopf schütteln. Als Betroffener sieht es freilich noch mal ganz anders aus.
Die grünen Ampeln sehen, nicht die roten
Allein diese drei Themen reichen eigentlich aus, um sich ausgiebig dem Weltschmerz hinzugeben. Und ja, manchmal muss das auch sein. Manchmal muss man einfach sauer sein und deprimiert. Wichtig ist aber, dass man darin nicht verharrt, selbst wenn man nichts an der Gesamtsituation ändern kann. Denn was man ändern kann, ist die eigene Sicht auf die Dinge. Heißt: auch die positiven Nachrichten zu sehen und sich an ihnen entlangzuhangeln. Quasi, wie wenn man wie beim Autofahren mal nicht nur auf die roten Ampeln achtet, sondern sich über die grünen freut.
Beispiele? Bitte: Es werden derzeit viele Schulen und Sportstätten saniert, es werden Straßen repariert, Menschen stellen überall in ihrer Freizeit ehrenamtlich unfassbar viel im Sport auf die Beine und in der Kultur auf die Bühne. Die kommende Woche ist zudem eine des Neustarts für viele Familien: Die Schule beginnt wieder, das neue Ausbildungsjahr ist schon gestartet. Es gibt dabei viele Chancen auf Neuanfänge – auch vom Kopf her. Versuchen wir, diesen Neustart zum Anlass zu nehmen, in den kommenden Wochen mal mehr auf die positiven Nachrichten zu achten. Es gibt sie. Vielfach. Auch bei uns. Schönes Wochenende!