Umsatz der Heidenheimer Paul Hartmann AG leicht gestiegen
Die Heidenheimer Paul Hartmann AG legt die Geschäftszahlen für das erste Quartal des Jahres 2023 vor. Laut dem Unternehmen wird das Ergebnis nach wie vor durch hohe Materialmehrkosten sowie eine reduzierte Marktnachfrage belastet. Die gute Nachricht für die Firma: Der Umsatz ist trotz geringerer Nachfrage gestiegen, weil die Preise entsprechend erhöht wurden. Insbesondere die Nachfrage nach Desinfektionsprodukten sei weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie geblieben. Außerdem führe die Inflation zu einer verringerten Kaufkraft, weshalb die Nachfrage nach Markenkonsumgütern gesunken sei.
In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023 erzielte die Hartmann Gruppe Umsatzerlöse von 583,5 Millionen Euro. Dies entspricht einem organischen Umsatzanstieg von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug 49,9 Millionen Euro. Dies sind 3,6 Millionen Euro weniger als im ersten Quartal 2022.
Moderne Wundversorgung gefragt
Das Segment Inkontinenzmanagement steigerte seinen Umsatz aufgrund von Preisanpassungen sowie Marktanteilsgewinnen in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Allerdings machten sich u. a. die hohen Materialmehrkosten im Ergebnis negativ bemerkbar. Das Segment Wundversorgung wuchs vor allem im strategisch wichtigen Bereich der modernen Wundversorgung. Im Segment Infektionsmanagement nahm die generelle Nachfrage nach Desinfektionsprodukten sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich ab. Hohe Rohstoffpreise konnten durch Preisanpassungen nicht ausgeglichen werden. Bei Untersuchungshandschuhen und Schutzbekleidung waren ebenfalls Nachfragerückgänge zu verzeichnen.
Im Segment der Komplementären Divisionen der Gruppe konnten KOB und CMC die Kostenerhöhungen bei Material, Transport und Energie nur teilweise durch Preisanpassungen kompensieren. Kneipp sah sich weiter mit einem schrumpfenden Markt für Badeprodukte und einer inflationsbedingten Verschiebung weg von Markenprodukten konfrontiert.
Trotz der schwierigen Marktbedingungen setzt Hartmann sein Transformationsprogramm fort, teilt die Pressestelle des Unternehmens mit. Das Programm leistete seit Beginn im Jahr 2019 bis Ende 2022 bereits einen Beitrag von 100 Millionen Euro zur Profitabilität. 2023 sollen weitere 40 Millionen Euro hinzukommen. Das Unternehmen rechnet damit, dass diese positiven Ergebnisbeiträge sichtbar werden, wenn sich die Nachfrage erholt.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 mit einem rückläufigen bereinigten EBITDA von 145 bis 185 Millionen Euro sowie einem moderaten organischen Umsatzwachstum wird aufgrund der aktuellen Zahlen bestätigt.