Wasser, Strom, Gas & mehr

Heidenheimer Stadtwerke machen 2022 540 Millionen Euro Umsatz

Die Stadtwerke Heidenheim AG steigerten ihre Erlöse auf 540 Millionen Euro, machte aber etwas weniger Gewinn. Erneut fließen 3,3 Millionen Euro in die Kasse der Stadt, die alleinige Anteilseignerin ist.

Heidenheimer Stadtwerke machen 2022 540 Millionen Euro Umsatz

Die Stadtwerke Heidenheim AG konnte im Geschäftsjahr 2022 mit den wesentlichen Geschäftszweigen Energie- und Trinkwasserversorgung, Erneuerbare Energien, Immobilienwirtschaft und Dienstleistungen wieder ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaften. Der Jahresüberschuss des Konzerns lag nach Verlustübernahme der defizitären Betriebe Bäder, Parkierung und coronabedingt auch die Hotelbetriebe bei rund 32 Millionen Euro und damit etwas unterhalb des sehr guten Vorjahresergebnis in Höhe von 34 Millionen Euro. Von den 32 Millionen Euro wurden rund 25 Millionen Euro in die Rücklagen eingestellt.

Der Bilanzgewinn der Stadtwerke Heidenheim AG, die als Konzernholding fungiert, wurde ähnlich wie im Vorjahr mit rund 3,3 Millionen Euro nach Steuern und nach Ausgleich des Abmangels aus dem Betrieb der Aquarena festgestellt und als Dividende an die Stadt Heidenheim als alleinige Aktionärin ausgeschüttet.

Ferner konnten die Konzessionsabgaben mit insgesamt rund 2,8 Millionen Euro in voller Höhe erwirtschaftet und an die Konzessionskommunen der Stadtwerke Heidenheim AG ausbezahlt werden. „Somit profitieren die Stadt Heidenheim, die Region und damit die Menschen aus unserer Heimat ein weiteres Jahr von der stabilen Ertragslage der bundesweit aktiven Stadtwerke AG“, freut sich Vorstand Dieter Brünner.

Wasser aus eigenen Quellen

Deutschlandweit wurden rund 2,19 Milliarden Kilowattstunden Strom abgesetzt (Vorjahr: 2,24 Milliarden Kilowattstunden). Davon entfielen etwa 192,7 Kilowattstunden auf den Stromtransport im eigenen Netzgebiet in Heidenheim. Darüber hinaus wurden bundesweit 2,49 Milliarden Kilowattstunden Gas abgesetzt (Vorjahr: 2,68 Milliarden Kilowattstunden). Über die eigenen Gasnetze wurden 819,2 Millionen Kilowattstunden transportiert. Jährliche Schwankungen in der Strom- und Gasabgabe des Konzerns sind im Wesentlichen durch Absatzveränderungen im Energiehandel bedingt. Die niedrigere Gasabgabe ist im Wesentlichen auf die gegenüber dem Vorjahr wärmere Witterung sowie Sparmaßnahmen bei den Kunden zurückzuführen.

Der Wärmeabsatz in der Fern- und Nahwärmeversorgung inklusive den bundesweiten Wärmecontracting-Lösungen betrug witterungsbedingt und aufgrund von Sparmaßnahmen 64,1 Millionen Kilowattstunden (Vorjahr: 74,8 Millionen Kilowattstunden). Die Abgabe an Trinkwasser im eigenen Netz lag bei 3,6 Millionen Kubikmeter. Der Heidenheimer Bedarf konnte im Wesentlichen durch die Wasserförderung aus eigenen Quellen in eigenen Trinkwasserwerken gedeckt werden.

540 Millionen Euro Umsatz

Die Umsatzerlöse der Stadtwerke AG lagen im Geschäftsjahr 2022 inklusive der abzuführenden Energiesteuern bei rund 540 Millionen Euro, womit die Stadtwerke AG eigenen Angaben zufolge zu einem der umsatzstärksten Unternehmen in der Region zählt (Vorjahr: 353 Millionen Euro). Etwa 81 Prozent der Umsatzerlöse der Stadtwerke AG stammen von Kunden aus dem Bundesgebiet außerhalb der Stadt Heidenheim und der Region. Die Stadtwerke AG baut ihre verschiedenen Geschäftsfelder bundesweit nachhaltig aus. Auf diese Weise hat sich das Unternehmen zu weit mehr als einem lokalen Lieferanten für Energie und Wasser entwickelt. „Mit unseren wesentlichen Geschäftsfeldern internationaler Energiehandel, bundesweiter Energievertrieb, Dienstleistungen für Energieversorger, Ausbau Erneuerbarer Energien, Immobilien und Hotelbetrieb setzen wir weiterhin auf Wachstum und investieren in die erfolgreiche Zukunft unserer Unternehmensgruppe“, fasst Vorstand Brünner zusammen.

Die Gestaltung einer dezentralen, zuverlässigen und umweltgerechten Energieversorgung für ihre Kundinnen und Kunden steht schon seit vielen Jahren im Zentrum der Unternehmenspolitik, teilen die Stadtwerke mit. Deshalb investierte das Unternehmen auch im Geschäftsjahr 2022 in Projekte zur Erzeugung regenerativer Energien, in den Aufbau von Wohn- sowie Gewerbeflächen und baute seinen erfolgreichen bundesweiten Energievertrieb und seine Dienstleistungsangebote weiter aus.

So erwarb die Stadtwerke AG den Windpark Großrössen II mit zwei Windenergieanlagen in Brandenburg und den Windpark Niederzier in Nordrhein-Westfalen, der aus drei Windenergieanlagen besteht. Erstgenannter speist jährlich etwa 20 Millionen Kilowattstunden elektrische Energie ins Stromnetz ein, was den jährlichen Strombedarf von etwa 6000 Haushalten deckt. Beim Windpark Niederzier sind es pro Jahr etwa 22 Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von etwa 7300 Haushalten.

Im Geschäftsjahr 2022 konnte im Bereich des Geschäftsfelds Immobilienwirtschaft unter anderem das Projekt „Brenzpark Quartier“ vorangetrieben werden. Auf dem ehemaligen Schlachthofareal in Heidenheim plant und entwickelt die Stadtwerke AG ein Konzept zum generationenübergreifenden Wohnen und Arbeiten. Auf dem über 9000 Quadratmeter großen Grundstück entsteht ein modernes Neubauareal mit rund 7000 Quadratmetern Wohnfläche und mit 6000 Quadratmetern Gewerbefläche, verteilt auf sechs Gebäuden.

Im Bereich Hotelbetrieb und Gastronomie hat die Stadtwerke AG in die Modernisierung und Attraktivierung des Schlossrestaurants sowie der Lounge Bar im Schlosshotel Hellenstein investiert. Hinzu kommen die regelmäßigen Investitionen für den energiewirtschaftlichen Netzausbau und die Instandhaltung der Strom-, Gas-, Trinkwasser- und Wärmenetze, für die Aquarena, den Hotelbetrieb und die Parkierungsanlagen. Insgesamt investierte die Stadtwerke AG im Geschäftsjahr 2022 rund 21 Millionen Euro.

„Grüner Strom“ für 148.000 Haushalte

Das gesamte Erzeugungsportfolio für regenerative Energien der Stadtwerke AG (Anlagen, an denen die Stadtwerke AG mit mindestens 25 Prozent beteiligt ist) umfasste 2022 eine Leistung von rund 213.000 Kilowatt Leistung, woraus rund 445 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlicher Strom pro Jahr erzeugt werden können. „Damit können rund 148.000 Durchschnitthaushalte, bei einem jährlichen Stromverbrauch von 3.000 Kilowattstunden, mit „grünem“ Strom versorgt werden. Die CO2-Ersparnis im Vergleich zur Stromerzeugung in einem Braunkohlekraftwerk beträgt rund 462.000 Tonnen pro Jahr“, erläutert Stadtwerke-Chef Dieter Brünner.