Der Beobachter reibt sich erstaunt die Augen. Auf der ungewohnt übersichtlichen Tagesordnung des Gemeinderats steht auch der künftige Umfang der Außengastronomie in Heidenheim. Ein Punkt also, den Mitglieder verschiedener Fraktionen des Gemeinderats in den vergangenen Monaten immer wieder als wichtige Stellschraube ins Gespräch brachten, wenn es darum ging, zum einen die Wirte zu stärken, zum anderen mehr Menschen in die Innenstadt zu locken. Und einer jener Mosaiksteine, die die Verwaltung gerne anführt, wenn die von Oberbürgermeister Michael Salomo formulierte Vision einer charmanten Innenstadt Konkretisierung erfährt. Was wurde darüber nicht schon diskutiert und gestritten.
Aber diesmal: Ein paar dürre Worte des Rathauschefs, und nach wenigen Minuten ist die Angelegenheit auch schon zu den Akten gelegt. Äußerungen des Gemeinderats: Fehlanzeige. Offenbar besteht kein Redebedarf, obwohl es erst kürzlich eine Kontroverse über ein Straßencafé an der Hauptstraße gab. Dabei hat der gefasste Beschluss durchaus große Bedeutung nicht nur für die Gastronomen, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger. Denn beide Gruppen sollen von den neuen Möglichkeiten ja möglichst reichhaltig Gebrauch machen.
Vorberaten hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss die Angelegenheit eine Woche zuvor hinter verschlossenen Türen. Auch der Gemeinderat tagt zunächst eine knappe Stunde ebenfalls vertraulich. In der anschließenden öffentlichen Sitzung erfährt die im großen Saal des Rathauses vertretene Öffentlichkeit dann nichts über Beweggründe und Vorbehalte des Gremiums. Über Unspektakuläreres wird da häufig bei Weitem ausladender gesprochen. Verstehen muss man das nicht.