Was war zuerst da? Der Kreis oder das Dreieck? Die Raute oder das Parallelogramm? Über den Ursprung der allerersten geometrischen Form könnte man sich wohl streiten, bis man im Sechseck springt. Ganz so philosophisch oder gar volatil wird diese Thematik bei den Heidenheimer Lichtbildnern sicherlich nicht diskutiert. Dennoch stellt die Vielfalt der Formen das Motto der nächsten Lichtbildner-Ausstellung, die ab Freitag, 27. September, im Pressehaus der Heidenheimer Zeitung zu sehen sein wird.
Die Form, das weiß Dirk Kohle von den Lichtbildnern, ist eine der tragenden Säulen der Kunst. Insbesondere in der Fotografie, derer sich der Heidenheimer Verein verschrieben hat, ist die Form nicht nur durch das Motiv selbst gegeben, sondern zugleich durch das Passepartout. „Was nun aber alles unter Form fällt, diese Interpretationen gehen auch bei uns manchmal weit auseinander“, sagt Kohle – im besten Sinne. Folglich ist jedes Lichtbildner-Mitglied ganz anders an das Motto herangetreten.
Während Rozina Dragomir-Kuhn, Detlef Nerstheimer oder auch Dirk Kohle selbst vornehmlich in der Architektur nach Formen, Linien und Parallelen suchen, sieht Werner Radenbach diese in der mosaikartigen Gestalt von getrocknetem, aufgebrochenem Schlamm. Werner Dietz hingegen hat sich dem Thema aus kulinarischer Sicht genähert: Eine seiner Fotografien zeigt einen mit Gemüse beladenen Teller, der verdeutlicht, dass Form und Farbe Hand in Hand gehen.
Jedes Mitglied der Lichtbildner steuert etwa drei Motive zu der Ausstellung bei. Neun des zehn Mitglieder umfassenden Vereins beteiligen sich dabei. „Für so einen Mini-Verein ist das ein tolles Engagement“, lobt Kohle und ergänzt: „Wir suchen immer neue Mitstreiter.“ Derzeit haben die Lichtbildner ein Durchschnittsalter von etwa 70 Jahren. Neue Mitglieder oder Interessenten seien stets willkommen – „also jeder, der mit einer richtigen Kamera fotografiert und einen etwas künstlerischen Anspruch an Fotografie hat“.
Ausstellung bis Ende des Jahres
Einen Einblick in das Schaffen der Heidenheimer Lichtbildner gibt es unter heidenheimer-lichtbildner.de. Die Ausstellung im Pressehaus gibt es ab 27. September bis Ende des Jahres zu sehen.