In den überregionalen deutschen Feuilletons machte die Kunde vom plötzlichen und völlig überraschenden Tod des Organisten Samuel Kummer bereits am Donnerstag die Runde. Aus regionaler Sicht ließe sich diese traurige Nachricht noch mit den Hinweisen ergänzen, dass der gebürtige Stuttgarter Samuel Kummer nicht nur der Bruder des Giengener Pfarrers Joachim Kummer war, sondern Ende der 1990er Jahre, im Anschluss an sein Studium, das obligatorische Kirchenmusikpraktikum bei Dörte Maria Packeiser in der Heidenheimer Pauluskirche absolviert hatte.
Samuel Kummer, der zuletzt Organist an der Frauenkirche in Dresden gewesen war, war dem Landkreis auch insofern stets verbunden geblieben, als dass ihn immer wieder Konzertgastspiele nach Heidenheim und nach Giengen führten. Sein tatsächlich letztes Konzert hatte er, gerade zurück von einer Konzertreise durch die USA, erst vor zwei Wochen auf der von ihm besonders geliebten Link-Orgel der Giengener Stadtkirche gegeben.
Samuel Kummer, der nicht zuletzt als Improvisationsvirtuose internationalen Ruf genoss, schaffte es mit CD-Einspielungen auf der Frauenkirchenorgel in die Klassik-Hitparaden; für seine Aufnahme des Gesamtwerks von Louis Vierne wurde er mit dem „Diapason d'Or“ ausgezeichnet, der „Goldenen Stimmgabel“, einem der angesehensten unabhängigen und in Frankreich vergebenen Preise der europäischen Schallplattenkritik.
Samuel Kummer war am vergangenen Dienstag auf dem Weg zum Unterricht an der Musikhochschule Würzburg auf dem Dresdener Hauptbahnhof plötzlich zusammengebrochen. Er wurde nur 56 Jahre alt.