Fenstertausch und Wärmedämmung

Vonovia will Wohnungen in der Heidenheimer Voithsiedlung modernisieren

Der Immobilienkonzern Vonovia plant energetische Modernisierungen an ihren Gebäuden in der Heidenheimer Voithsiedlung. In den vergangenen vier Jahren wurden bereits 18,5 Millionen Euro in den Wohnungsbestand investiert.

Die Immobiliengesellschaft Vonovia, der in Heidenheim rund 2800 Wohnungen gehören, plant die energetische Modernisierung mehrerer Gebäude in der Voithsiedlung. Dies teilt Unternehmenssprecher Olaf Frei auf HZ-Anfrage mit. „Dort nehmen wir unter anderem einen Fenstertausch und eine Wärmedämmung vor“, so Frei. Betroffen sind die Gebäude an der Eisenbergstraße Nummer 3 bis 14 sowie an der Hermann-Voith-Straße 6 bis 36. Die Arbeiten sollen im Sommer oder spätestens Herbst beginnen.

Photovoltaik auf die Dächer

Im vergangenen Jahr konzentrierte sich die Vonovia auf die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden an der Sauerbruchstraße (Galgenberg), am Hochbergweg und Am Radkeller (Weststadt) sowie an der Eisenbergstraße (Voithsiedlung). Die Installation der Anlagen sei abgeschlossen: „Wir warten hier aktuell nur noch auf den Anschluss an das Netz durch die Stadtwerke“, erläutert Olaf Frei. Die bereits installierten Anlagen hätten eine Gesamtleistung von rund 1000 Kilowatt-Peak (kWp). Diese Zahl steht für die Maximalleistung, die unter optimalen Bedingungen möglich wäre, die tatsächliche Leistung variiert je nach Standort. Maximal könnten die Photovoltaik-Anlagen auf den Vonovia-Gebäuden also eine Million Kilowattstunden (KwH) Strom pro Jahr erzeugen, was rein rechnerisch reichen würde, um 500 Zwei-Personen-Haushalte zu versorgen. PV-Anlagen auf weiteren Vonovia-Gebäuden in Heidenheim sollen in diesem Jahr folgen.

In den vergangenen vier Jahren (2020 bis 2023) hat die Vonovia laut Pressesprecher Olaf Frei insgesamt 18,5 Millionen Euro in ihren Wohnungsbestand in Heidenheim investiert. Diese Summe teilt sich auf in Investitionen in rund 500 Leerwohnungssanierungen nach Auszug bei Mieterwechsel (7,5 Millionen Euro), energetische Modernisierungen (7,3 Millionen Euro) und Instandhaltungsmaßnahmen (3,0 Millionen Euro). Dazu kommen rund 700.000 Euro für Investitionen in kleinere Maßnahmen wie Brandschutz oder Einbauküchen.

Schwerpunkt lag in der Oststadt

Ein Schwerpunkt der Modernisierung lag in den vergangenen Jahren in der Oststadt, die auch Sanierungsgebiet ist. Hier bekommen die Eigentümer von Immobilien Fördergelder für die Modernisierung, so auch die Vonovia. Rund 2,3 Millionen Euro seien in die Gebäude an der Hermann-Poppe-Straße 2, Paradiesstraße 25, 27 und 29 und am Ostplatz 8 bis 16 geflossen. Insgesamt wurden hier 34 Wohnungen modernisiert. Elf leerstehende, nicht vermietbare Wohnungen seien grundlegend saniert worden, beispielsweise durch den Einbau eines Badezimmers, so Frei. Die im Sommer 2021 gestarteten Baumaßnahmen wurden im Sommer 2022 abgeschlossen.

Unter anderem am Ostplatz hat die Vonovia in den vergangenen Jahren viele Wohnungen modernisiert. Foto: Olaf Frei/Vonovia

Um den Energieverbrauch fürs Heizen zu senken, seien teilweise die Außenwände sowie alle Kellerdecken wärmegedämmt worden, berichtet Frei weiter. Fenster und Glasbausteine wurden durch Kunststofffenster mit Wärmeschutzverglasung ersetzt. Erneuert wurden zudem die bisherigen Haustüren sowie die Wohnungstüren, die nun einen verbesserten Wärme-, Brand- und Einbruchschutz bieten. In den Gebäuden Paradiesstraße 25 und 29 wurde eine Zentralheizung eingebaut. In den anderen Gebäuden wurden Gas-Einzelöfen durch Gas-Etagenheizungen ersetzt. Zudem bekamen alle Wohnungen Balkone.

Laut Gesetz trägt der Vermieter die Kosten der Instandhaltung, während ein Teil der Kosten für Modernisierungen auf die Mieterinnen und Mieter umgelegt werden können, maximal jedoch acht Prozent. Etwa die Hälfte der Gesamtinvestition seien Instandhaltungsmaßnahmen, deren Kosten Vonovia komplett trage, so Olaf Frei. Durch die erhöhte Wärmedämmung sei damit zu rechnen, dass deutlich weniger Heizenergie verbraucht wird. Ein unabhängiger Gutachter habe für jede Wohnung eine mögliche Einsparung von 2,82 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ermittelt. Gleichzeitig wurden aber die Mieten für die sanierten Wohnungen erhöht, wodurch die Modernisierungskosten auf die Mieter umgelegt werden.

Ältere Menschen wollen barrierefrei wohnen

Mittels einer Umfrage unter Bewohnerinnen und Bewohnern in Heidenheim hat die Vonovia festgestellt, dass barrierearme Wohnungen bei Mietern hoch im Kurs stehen: Über 50 Prozent würden bei der Suche nach einer neuen Mietwohnung darauf achten, ob die Wohnung barrierearm gestaltet sei, teilt das Unternehmen mit. Auf die Frage, wie wichtig eine barrierearme Gestaltung und ein barrierearmer Zugang bei der Suche nach einer neuen Wohnung wären, antworteten 31,8 Prozent der Befragten in Heidenheim mit „sehr wichtig“ und 24,1 Prozent mit „eher wichtig“. 29,4 Prozent halten das Thema für weniger oder gar nicht wichtig. Wenig überraschend: Das Interesse an barrierearmen Wohnungen wächst mit dem Alter.

In Heidenheim seien seit 2019 insgesamt rund 375 Wohnungen barrierearm umgestaltet worden, dies entspreche einer Quote von knapp 29 Prozent der Neuvermietungen. „Ältere Menschen wollen gerne so lange wie möglich ihre Selbstständigkeit behalten – besonders, wenn es um die eigene Wohnung geht“, so Petra Schmalfuß, Regionalleiterin Heidenheim bei Vonovia. „Bei Modernisierungsmaßnahmen in Bestandswohnungen prüfen wir deshalb immer, welche Maßnahmen für ein barrierearmes Wohnen umsetzbar sind. Dabei beziehen wir auch die Gemeinschaftsflächen ein.“

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