Bei einem Spaziergang durch die Grünanlage im Salztäle bei der Schubertstraße wollte ich mich auf einer Bank ausruhen. Es ist oft so, dass man dort zwischen Zigarettenkippen, Bechern und Plastikmüll sitzt. Doch an diesem Tag saß ich in einer einladend freundlichen, unberührt-sauberen und blühenden Natur. Ich sah zwei Jungen mit Gabel und Sack Müll aufsammeln. Ich fragte, ob sie von der Stadt beauftragt seien. Doch sie erklärten, ihr Vater hätte ihnen beiden eine Zange und einen Sack gekauft. Sie nutzten ihre Osterferien, den Müll abzuräumen.
Sehr überrascht fragte ich, was der Vater beruflich macht. Sie erklärten, er sei Maschinenbauingenieur, und sie wohnten in der näheren Umgebung. Ich fühlte hohe Anerkennung für diesen Vater. Die Jungen beseitigten das negative Ergebnis, das entsteht, wenn andere Eltern nicht mehr die Pflicht übernehmen, ihre Kinder zu erziehen, wenn andere nicht mehr wissen, dass jeder nur so lange das Recht auf Handlungsfreiheit hat, solange er die Rechte anderer nicht einschränkt, hier das Recht auf eine erfreuliche Natur ohne Müll. Die beiden Jungen hätten sagen können: Was geht uns das Problem der anderen an? Doch sie übernahmen Verantwortung und zeigten Vorbild. So war für mich die Anerkennung für die beiden Jungen sehr wichtig. Ich meinte, sie sollten einen Preis erhalten für Ihr Engagement.
Dr. Gerlind Hofmann, Heidenheim