Kunstsommer

Was es mit den Skulpturen in der Heidenheimer Innenstadt auf sich hat

Fünf Stahlskulpturen sollen das kulturelle Angebot der Innenstadt von Heidenheim in der Freiluftsaison 2024 bereichern. Was es damit auf sich hat und wer dahintersteckt.

Fünf mächtige Betonsockel sind die Vorboten einer Kunstaktion, die der neue Kunstverein Heidenheim gemeinsam mit der Stadt Heidenheim in der Innenstadt während der Freiluftsaison inszeniert. Am Montag wurden die Sockel geliefert. Seit Dienstag stehen die ersten beiden der insgesamt fünf Kunstwerke an ihrem Platz, die weiteren Kunstwerke folgen laut Auskunft von Kunstvereinssprecherin Bettina Augustin in den kommenden Tagen. Eröffnet werden soll die Ausstellung im öffentlichen Raum am Montag, 15. April, um 17.45 Uhr. Der Ort ist noch offen.

Diese fünf Kunststandorte gibt es in der Heidenheimer Innenstadt

An welchen Standorten sind die Kunstwerke zu finden? Aufgestellt werden die Skulpturen an den Standorten, wo im vorigen Jahr die Holzblumenbeete Farbe in die Innenstadt brachten. Am Eugen-Jaekle-Platz im Bereich des Wedelbüble-Brunnens, an der Grabenstraße vor der Stadtinformation sowie vor dem Meeboldhaus, auf dem Marienplatz vor der Marienkirche und den Schloss-Arkaden und in der Hinteren Gasse auf dem kleinen Schlossplatz. Die Ausstellung im öffentlichen Raum bleibt bis Oktober.

Der Betonsockel auf dem Eugen-Jeakle-Platz Heidenheim soll noch etwas verschoben werden mit Rücksicht auf Anwohner. Dennis Straub

Was bekommen die Menschen beim Spaziergang durch die Innenstadt zu sehen? Laut Auskunft von Bettina Augustin stammen die Kunstwerke allesamt von renommierten Stahlbildhauerinnen und Stadtbildhauern. Die ersten beiden Arbeiten von Sonja Edle von Hoeßle und Herbert Mehler wurden am Dienstag bereits aufgestellt. Edle von Hoeßles Arbeit "Lundiba" ist vor der Tourist-Information zu sehen. Sie spielt mit Endlosschleifen aus Stahl, die je nach Blickwinkel verschieden anmuten. Sonja Edle von Hoeßle studierte visuelle Kommunikation in Mainz und Würzburg und lebt in Eisingen und Kranidi in Griechenland.

Die Stahlschleife "Lundiba" von Sonja Edle von Hoeßle steht vor der Heidenheimer Stadtinfo. Karin Fuchs

Herbert Mehlerts Werk „Fiamma molto grande“ (sehr große Flamme) ist ebenso am Dienstag auf dem kleinen Schlossplatz angekommen. Herbert Mehler studierte Bildhauerei auf der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Er lebt in Berlin und Eisingen bei Würzburg.

An der Marienkirche wird die große stählerne Rundsäule des studierten Theologen Jürgen Knubben platziert. Seit 1975 ist er als Bildhauer tätig und thematisiert in Säulenfiguren die Urhierarchie von Mensch und Gott. Auf dem Eugen-Jaekle-Platz wird das „Wheel S2“ von Werner Pokorny zu sehen sein, der als Professor in Stuttgart lehrte und in Ettlingen lebte, wo er 2022 verstarb. Der dort platzierte Betonsockel wird laut Auskunft von Stadtsprecher Stefan Bentele noch etwas nach Norden versetzt. Der Grund: Wie sich gezeigt habe, erschwere sie einigen Menschen aus der Anwohnerschaft die Zufahrt zu Parkflächen auf Privatgrund.

„Weed Stack VIII“ heißt das Werk von Manuela Tirler, das am Meeboldhaus seinen Standort haben wird. Werke der Plochinger Stahlplastikerin sind bereits jetzt bei der aktuellen Ausstellung des Kunstvereins im Türmle zu sehen, wo die Stahlkunst von Tirler auf die Malerei und Druckgrafik von Sibylle Möndel trifft.

Die Innenstadt soll schöner werden

Die Kunst in der Stadt ist Teil bundesweiten Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (Ziz)“. Im vorigen Jahr waren die Blühbeete aus diesem Topf finanziert worden sowie die Sandskulpturen. In diesem Jahr arbeitet die Stadt mit dem Kunstverein zur Innenstadtverschönerung zusammen. Das Programm läuft noch bis zum Jahr 2025. Insgesamt bekommt die Stadt 900.000 Euro, 300.000 Euro steuert sie selbst bei.

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