Dass Heidenheim bei der kommunalen Wärmeplanung zu den Schlusslichtern gehört und nicht einmal die vom Land gesetzte Frist einhält, ist schade. Und die Begründung klingt fadenscheinig: Es liege daran, dass die Vorgaben zur Bürgerbeteiligung zu spät klar gewesen seien. Von dieser Bürgerbeteiligung heißt es nun, sie habe sich auf wenige Anrufe mit der Bitte um Informationen beschränkt. Aus Sicht eines an dem Thema durchaus interessierten Bürgers kann ich dazu sagen: Die Bekanntmachung fand wohl nur entsprechend dem vorgeschriebenen Minimum statt, jedenfalls nicht so, wie es dem wichtigen Thema angemessen gewesen wäre. Ein Anschreiben an die Hauseigentümer der Stadt, die ja von solch einer Wärmeplanung betroffen sein werden, gab es nicht.
Bei so wenig Information der Bürger durch die Stadtverwaltung ist dann auch nicht verwunderlich, dass es kaum Anregungen seitens der Bürger gab. Es stimmt aber nicht, dass Anregungen völlig ausblieben. Schon Monate vorher hatte ich bei der damaligen Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung, Umwelt und Vermessung, Frau Nussbaum, telefonisch angeregt, für die dicht bebauten Innenstadtgebiete, insbesondere Hauptstraße und Hintere Gasse, ein Wärmenetz vorzusehen und dies zu bauen, bevor die Fußgängerzone neu gestaltet wird.
Für dicht bebaute Gebiete halte ich dies für die beste Lösung, weil hier Wärmepumpen wegen zu geringer Abstände zu Nachbarhäusern häufig zu hohe Schallimmissionen mit sich bringen. Holzfeuerungen hingegen sollten in solchen Gebieten wegen der Abgase vermieden werden. Außerdem wären auch Zufuhr und Lagerung der Brennstoffe wie z. B. Pellets in den nur über die Fußgängerzone erreichbaren historischen Gebäuden oftmals schwierig. Nun bleibt zu hoffen, dass die Bürger der Stadt wenigstens über die Ergebnisse der Planung so rechtzeitig informiert werden, dass ihnen noch Zeit bleibt, mit ihren Vertretern im Gemeinderat das Thema zu diskutieren, bevor es zum Beschluss kommt.
Dr. Ulrich Schrade, Heidenheim