Mit dem Umfang einer Baumaßnahme wächst auch das Risiko, dass die Kosten davonlaufen. Beim Bildungs- und Betreuungszentrum im Mittelrain scheint diese Gefahr nicht zu bestehen. Der gesteckte Rahmen von 10,5 Millionen Euro kann laut Rathaussprecher Stefan Bentele eingehalten werden – abgesehen von einem noch zu beziffernden Aufschlag, den eine unvorhergesehene Entwicklung während des Winters unumgänglich macht.
Vor drei Jahren nahmen die Überlegungen, die Betreuungssituation für Kinder und Jugendliche im Mittelrain zu verbessern, konkrete Formen an. Die Grundschule sollte modernisiert und ausgebaut werden, um den heutigen Anforderungen zu genügen. Konkret bedeutet das unter anderem: eine neue Eingangshalle mit angegliedertem Bereich für Lehrkräfte und Verwaltung sowie eine Mensa mit Blick auf die Ganztagesbetreuung und zugleich als Bindeglied zur Turnhalle und zu einem neuen Kinderhaus, in das der Kindergarten Grünewaldplatz wechseln soll.
Nach dem Spatenstich im Dezember 2021 lagen sämtliche Arbeiten zunächst im Zeitplan, wenngleich der anfangs ambitioniert für 2023 prognostizierte Termin für die Fertigstellung rasch ins Jahr 2024 verschoben wurde. Dabei bleibt es voraussichtlich, wenn auch knapp. Grund: Nachdem der Geschäftsbereich Hochbau der Stadtverwaltung anfangs Planung und Bauleitung innegehabt hatte, konnte er diese Leistungen aufgrund Personalknappheit Ende 2023 nicht mehr mit eigenen Kräften erbringen.
Das führte zu Verzögerungen im Ablauf, woraufhin für Teilbereiche kurzfristig eine beschleunigte europaweite Ausschreibung erfolgte. Die noch ausstehenden Gewerke – Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Möblierung – werden nun schnellstmöglich durch ein externes Büro vergeben. Unterm Strich soll die Neubaumaßnahme dem überarbeiteten Zeitplan zufolge Ende 2024 abgeschlossen sein, sodass der Betrieb im neuen Kinderhaus und in der Ganztageseinrichtung der Grundschule im Januar 2025 beginnen kann.
Turnhalle steht ab April wieder zur Verfügung
Anschließend folgen Bentele zufolge im bestehenden Schulgebäude noch Arbeiten an der Elektrotechnik sowie der Umbau des bisherigen Lehrerbereichs. Vorgesehen ist, die Sanierung des Schul-WCs vorzuziehen und bis Ende April abzuschließen, damit auf die provisorische Anlage verzichtet werden kann. Auch soll bereits im April die Turnhalle wieder in Betrieb genommen werden. Allerdings mit einer Einschränkung: Die Umkleide- und Duschbereiche werden erst Ende des Jahres wieder zur Verfügung stehen. Während in der Turnhalle Fenster, Heizsystem und Beleuchtung erneuert wurden, außerdem eine Akustikdecke hinzukam, führten Undichtigkeiten im Winter zu „massiven Wasserschäden im Innenbereich“, so Bentele. Deshalb ist jetzt zusätzlich geplant, das Dach der Turnhalle mit einer neuen Konstruktion zu sanieren. Geschehen soll das bei laufendem Betrieb. Die Kosten für dieses ungeplante Vorhaben werden derzeit ermittelt. Sie kommen noch zu den genannten 10,5 Millionen hinzu. Die Gestaltung der Außenanlagen beginnt dieser Tage.
Gesucht: Platz fürs Jugendhaus
In seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 21. März, ab 16 Uhr im Emil-Ortlieb-Saal des Rathauses befasst sich der Gemeinderat auch mit der Zukunft des Jugendhauses Mittelrain. Derzeit ist es noch zur Miete im Gebäude Mittelrainstraße 118 untergebracht, dem ehemaligen katholischen Kindergarten. Die Stadtverwaltung spricht von einem äußerst schlechten Zustand der Immobilie und hat deshalb zwei Alternativen untersucht: zum einen den Umzug in den Kindergarten am Grünewaldplatz, nachdem dieser ins derzeit entstehende Kinderhaus gewechselt ist, zum anderen – von ihr empfohlen – einen eingeschossigen Neubau auf dem Gelände der Mittelrain-Grundschule.
Zur Sprache kommen dürfte auch die unlängst in öffentlicher Sitzung von Stadtrat Thomas Potzner (Freie Wähler) aufgeworfene Frage nach der Zukunft des Jugendtreffs Schwende auf den Reutenen. Die dortigen Container können wegen Baufälligkeit seit einiger Zeit nicht genutzt werden.
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