Steinpilz, Pfifferling und Co.

Warum 2024 ein gutes Pilzjahr im Landkreis Heidenheim werden kann

Der Gerstetter Pilzexperte Georg Schabel sagt eine vielversprechende Pilzsaison im Landkreis Heidenheim voraus. Worauf man beim Sammeln und bei der Zubereitung von Pilzen achten sollte.

Das Büfett für Pilzsammlerinnen und -sammler ist sozusagen angerichtet. Wie der Gerstetter Pilzexperte Georg Schabel mitteilt, startet die diesjährige Saison durch die niederschlagsreichen Winter- und Frühjahrsmonate vielversprechend. Steinpilz, Täubling, Pfifferling und Co. seien im Landkreis Heidenheim bereits zu finden, wenn auch nicht überall. Doch das Wetter hat Schabel zufolge auch eine Kehrseite für Sammlerinnen und Sammler: Die nassen und warmen Tage ließen nicht nur Pilze sprießen, sondern begünstigen auch die Vermehrung von Schnecken, Maden, Zecken und Stechmücken. Der Experte empfiehlt für die „Pilzjagd“ daher einen guten Schutz in Form von Kleidung und Insektenschutzmittel.

Diese Tipps gibt Georg Schabel für die Küche: Frische, gesunde und madenfreie Pilze sollten gleich nach dem Sammeln zubereitet oder konserviert werden. Trocknen, blanchieren und einfrieren sind bewährte Methoden. Fertig zubereitete Pilzgerichte dürfen tags darauf wieder aufgewärmt werden, wenn diese im Kühlschrank aufbewahrt wurden. Fertig gekochte Pilzgerichte portionsweise einfrieren ist ebenfalls möglich. Beim Zubereiten der Pilze ist es von Vorteil, von jedem Hut ein tortenstückartiges Fragment und die Stielbasis aufzubewahren.

Was tun bei Vergiftungssymptomen?

Sollten dann doch einmal die falschen Pilze in der Pfanne landen und Vergiftungssymptome wie Unwohlsein und Erbrechen auftreten, ist sofort ärztliche Hilfe zu suchen. Grundsätzlich sollten alle Hinweise mit in die Klinik genommen werden, um eine Bestimmung durch hinzugezogene Pilzsachverständige zu erleichtern – ob ganze Pilze, Pilzputz- und Mahlzeitreste, Erbrochenes oder Fotos. Wichtig ist laut Schabel auch, keine Hausmittelchen oder Alkohol einzunehmen. Das könne eine klinische Behandlung erschweren oder gar unmöglich machen.

„Dieses Jahr gab es mit dem Ziegelroten Risspilz die erste tödlich giftige Art zu finden. Aber auch Karbol-Egerlinge, Giftchampignons kommen bereits auf Heideflächen und an Waldrändern vor“, so Schabel. Frische Karbol-Egerlinge zeigen bei Verletzung eine intensive chromgelbe Verfärbung, besonders in der Stielbasis, die bei Trockenheit aber ausbleiben kann. Beim Dünsten von frischen Giftchampignons bildet sich in der Pfanne eine gelbe Brühe, zudem verbreitet sich ein sehr unangenehmer Geruch. Im Zweifelsfall sollten die Pilzberatungsstätten der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zurate gezogen werden. Auf deren Internetseite unter www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige sind Pilzsachverständige in der Nähe aufgelistet.

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