Frühling im Park. Und jetzt, wo alles blüht, hört er auf. Holger Hammer geht. Nach acht Jahren an der Spitze des Brenzparkvereins, wird der Vorsitzende sein Amt bei der Mitgliederversammlung am 15. Mai zur Verfügung stellen. Ein Nachfolger wird noch gesucht.
Oft sind es spontane Ideen, aus denen Erfolgsgeschichten erwachsen. Der Brenzparkverein war solch eine spontane Idee. Geboren 2006, im Jahr der Landesgartenschau in Heidenheim. Heute, achtzehn Jahre später, „heute“, sagt Holger Hammer, „steht der Verein besser da als je zuvor“. Und ganz anders. „Es ist viel geschehen in all der Zeit, es wurde viel getan und alles immer noch weiterentwickelt. Sogar aus der Coronakrise sind wir gestärkt herausgekommen.“
Drei Säulen für die Pflege des Brenzparks Heidenheim
Nicht der Brenzparkverein übrigens, das wird mitunter noch verwechselt, betreibt den Brenzpark. Das tut die Stadt Heidenheim. Der Verein wiederum unterstützt die Stadt bei der Pflege des Parks, vor allem aber sorgt er dafür, dass was läuft im Park, dass dort was los ist. Dabei stützt er sich, wenn man so will, auf drei Säulen: die, ein sich selbst erklärender Begriff, „Brenzparkschaffer“, das „Grüne Klassenzimmer“, eine stark frequentierte Bildungs- und Abenteuerplattform für Kinder wie für Erwachsene, und „Sommer im Park“, die mit großem Erfolg tätige Kulturabteilung. Nicht von Pappe ist auch die Mitgliederzahl des Vereins: 1272.
Holger Hammer ist seit 2016 Vereinsvorsitzender. „Aufzuhören, fällt mir schwer“, sagt er. Dass er trotzdem aufhört, hat nicht zuletzt auch damit zu tun, dass er beruflich heute anders dasteht, als das bei seinem Amtsantritt der Fall gewesen war. Damals verdiente er sein Brot in der freien Wirtschaft, seit drei Jahren nun ist er als städtischer Angestellter im Geschäftsbereich „Bildung, Sport, Bäder“ des Rathauses in Heidenheim beschäftigt.
Hammer will mehr Zeit mit der Ehefrau verbringen
Dies bringt, „weil der Brenzparkverein nun einmal sehr eng mit der Stadt zusammenarbeitet“, mitunter Situationen mit sich, in denen Holger Hammer für sich Befangenheit konstatieren „und bei Entscheidungen herausnehmen“ muss. „Hier die Balance zu finden, ist manchmal schwierig“, sagt er. Jetzt könnte man das vielleicht auch ein wenig lockerer betrachten. Doch diese Sichtweise ist nichts für Holger Hammer. „Ich empfinde die Situation letztendlich als Widerspruch, da ich ein Mensch bin, der sich von seinen eigenen Prinzipien leiten lässt.“
Nicht verhehlen will der 57-Jährige, dass die Entscheidung, nicht mehr als Vorsitzender zu kandidieren, auf einer weiteren Ebene auch damit zu tun hat, jetzt, wo die Kinder auf eigenen Beinen stehen, wieder mehr gemeinsame Zeit mit der Gattin als Paar verbringen zu wollen. Sei es auf Reisen oder bei gemeinsamen Hobbys.
Noch kein Nachfolger für den Vereinsvorsitz gefunden
Denn Zeit muss man haben für ein Ehrenamt. „Auch wenn der Vorsitz des Brenzparkvereins kein Vollzeit-Job ist“, wie Holger Hammer hinzufügt. Dafür sei der Verein viel zu gut aufgestellt. „Mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin träfe nicht nur eine tolle Geschäftsstelle an, die ihr oder ihm den Rücken freihält, sondern, ob in der Vorstandschaft oder ganz allgemein im Verein, auf funktionierende Teams, die konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Und ebenfalls nicht zu verachten ist, dass sich der Verein eines klaren Bekenntnisses der Stadt sicher sein kann und die Zusammenarbeit sehr, sehr gut funktioniert.“
Seinen Nachfolger – oder seine Nachfolgerin – gefunden hat Holger Hammer trotz einiger Bemühungen noch nicht. Trotzdem wird der Verein arbeitsfähig bleiben, dafür sorgen schon allein die gleich zwei Stellvertreter des Vorsitzenden, dessen Stelle man dennoch gern schon bald wieder besetzt sähe. „Vielleicht fühlt sich ja jemand berufen, der bisher noch gar nichts von dieser Möglichkeit gewusst hat“, hofft Holger Hammer. Und vielleicht hilft bei Interesse auch die Aussicht auf das, was Holger Hammer, wie er sagt, „mitnimmt“ nach acht Jahren im Amt: „Ich habe die Aufgabe nie als Belastung empfunden, sondern viel Wertschätzung erlebt. Ich habe viele neue und oft glückliche Menschen kennengelernt und bin als Persönlichkeit stärker geworden. Dass mir etwas fehlen wird, dessen bin ich mir sicher.“
Fast 40.000 Besucher in den ersten zwei Monaten
Der in der Regel von Anfang März bis Ende Oktober geöffnete Brenzpark lockt jedes Jahr deutlich über 150.000 Besucher an. Im Jahr vor Corona, 2019, waren es sogar 250.000. Und in den ersten beiden Öffnungsmonaten dieses Jahres wurden bereits 36.700 Besucher gezählt. Die Geschäftsstelle des Brenzparkvereins ist im zweiten Stock des ehemaligen Bahnhotels in Heidenheim, Bahnhofplatz 4, zu finden. E-Mail: info@brenzpark-ev.de, Telefon: 07321.9245642.