Heidenheimer Sportbund

Darum hat der Heidenheimer Sportbund Raumnot und sucht einen Pächter

Der Heidenheimer Sportbund ist ein sportlich erfolgreicher Verein. Doch die Themen Raumnot und ein fehlender Pächter fürs Jahnhaus treiben den Verein dennoch um. Wie geht es da weiter?

Darum hat der Heidenheimer Sportbund Raumnot und sucht einen Pächter

Eigentlich läuft es sehr gut für den Heidenheimer Sportbund (HSB). Sportliche Erfolge gibt es in den unterschiedlichsten Abteilungen und Sportarten zu vermelden und auch die Mitgliederzahlen haben sich seit der Corona-Zeit wieder einigermaßen erholt. 3.678 Mitglieder zählt der HSB aktuell und immer mehr junge Menschen schließen sich dem Verein an, um Sport zu treiben. Nachwuchssorgen, so scheint es, hat man derzeit nicht.

Doch das große Interesse und andere Faktoren tragen dazu bei, dass der Vorsitzende Jörg Schneider auch Sorgen hat: „Der bevorstehende Umbau und die Sanierung der Karl-Rau-Halle beschäftigt uns schon, vor allen Dingen, weil wir nicht wissen, wie das Ganze ablaufen soll.“ Die Sanierung wurde von der Stadtverwaltung immer wieder aus unterschiedlichen Gründen verschoben, nach aktuellem Stand steht sie erst ab 2025 an. Das mehr als 60 Jahre alte Gebäude muss es dringend erneuert werden.

Sperrung über einen längeren Zeitraum?

„Wir gehen davon aus, dass die Halle dann über einen längeren Zeitraum hinweg gesperrt werden muss, das würde uns im Wettkampf- und im Übungsbetreib natürlich enorm belasten“, so Schneider. Doch aktuell fehlen ihm noch Informationen, wie die Sanierung im Detail ablaufen soll und was das für den Sportbetrieb bedeuten würde. In naher Zukunft soll wieder ein Gespräch zwischen Stadtverwaltung und HSB stattfinden, „ich hoffe, dass wir danach mehr wissen“.

Denn die räumliche Situation stellt die Verantwortlichen schon heute vor Probleme: „Ab 15.30 Uhr herrscht im Sportzentrum ein regelrechtes Gewusel, da geht es zu wie in einem Ameisenhaufen“, sagt Schneider. Dass die Angebote des Vereins so gefragt sind, freue ihn natürlich, aber sorge für räumliche Probleme. Die eigene Halle sei in den Kernzeiten zu klein, „hier wäre mehr Platz schon gut, und das zieht sich im Prinzip durch alle Hallen durch.“ Denn der HSB nutzt nicht nur die eigenen Kapazitäten, sondern auch städtische Sporthallen. „Lange Zeit war die Mittelrain-Turnhalle wegen der Sanierungsarbeiten gesperrt, aktuell ist das bei der Bühlturnhalle der Fall“, so der Vorsitzende.

TV Steinheim trainiert auch in Heidenheim

Der Mangel an Räumlichkeiten, in denen Sport getrieben werden kann, liegt jedoch nicht nur daran. Auch das gestiegene Interesse und die zunehmende Zahl an Abteilungen und Sportarten trägt dazu bei. Außerdem stellt der HSB Sportlern des TV Steinheim Kapazitäten und Übungszeiten zur Verfügung, seit die Wentalhalle den Flammen zum Opfer gefallen ist. „Wie lange dieser Zustand noch andauern wird und die Steinheimer wieder eine eigene Halle haben, ist ja noch offen“, sagt Schneider: „Natürlich versuchen wir, zusammenzurücken und die vorhandenen Kapazitäten so gut wie möglich zu nutzen, aber das hat alles seine Grenzen. Manche Sportarten brauchen eben ihre Spielfelder.“ Hinzu komme, dass auch Nattheimer Turnerinnen in Heidenheim trainieren. Im Zuge der Raumknappheit habe man bereits den Fitness-Zirkel im Sportzentrum abgebaut und ins Sportstudio in der Aquarena verlagert.

Jahnhaus ist noch immer ohne Pächter

Ein weiteres Thema, das den Vorstand des HSB schon seit geraumer Zeit umtreibt, ist das Jahnhaus. In der einst beliebten Sportgaststätte ist die Küche kalt, seit der bislang letzte Pächter die Bewirtschaftung eingestellt hat. Das war im Frühjahr 2021. „Das belastet uns schon, aber bisher haben wir einfach keinen geeigneten Pächter gefunden und derzeit ist auch keiner in Sicht“, sagt Schneider. In der Gastronomie herrsche Flaute, das sei ihm von mehreren Seiten bestätigt worden. Das liege zum einen an den Arbeitszeiten, aber auch an der Erlössituation, „das will fast keiner mehr auf sich nehmen“, so der HSB-Vorsitzende.

Zwar habe es in der Vergangenheit immer wieder Interessenten gegeben, doch seien das Quereinsteiger gewesen, die entweder kein gastronomisches Konzept hatten, oder nur eines, das nicht gepasst habe. „Deren Ideen passten konzeptionell nicht zu unseren“, sagt Schneider. Doch habe man die Suche noch nicht aufgegeben, „denn es ist uns schon sehr wichtig, dass das Jahnhaus wieder bewirtschaftet wird“. Dabei ist dem HSB-Vorstand durchaus bewusst, dass investiert werden muss, bevor hier wieder ein gastronomischer Betrieb an den Start gehen kann, und diese Investitionen werde der Verein auch leisten. „Aber erstmal brauchen wir einen Pächter, an dessen Vorstellungen wir uns dann orientieren können“, sagt der Vorsitzende.

Hauptversammlung steht bevor

Bis zum Aufstieg des FCH in die Bundesliga in der vergangenen Saision war der HSB der mitgliederstärkste Verein in Stadt und Landkreis Heidenheim. Doch seit dem Aufstieg hat ihm der FCH diesen Rang abgelaufen.

Am Freitag, 13. Oktober, findet die 177. Hauptversammlung des Vereins im Voith-Sportzentrum statt. Auf der Tagesordnung stehen neben Berichten der Vorstandschaft auch turnusgemäße Wahlen.

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