Grundsteinlegung

Warum der Neubau von Haus L am Heidenheimer Klinikum die größte Herausforderung für das Architektenbüro ist

Bis Ende 2026 soll auf dem Heidenheimer Schlossberg ein modernes Krankenhaus der kurzen Wege entstehen. Zentral dafür ist das neue Haus L, für das am Dienstag mit Gesundheitsminister Manfred Lucha als Gast der Grundstein gelegt wurde.

Die Sanierung des Heidenheimer Klinikums biegt auf die Zielgerade ein: Am Dienstagvormittag wurde mit einem kleinen Festakt in Beisein des Landesgesundheitsministers Manfred Lucha der Grundstein für das neue Haus L gelegt. Das Gebäude, mit dessen Rohbau bereits Ende November 2023 begonnen wurde, liegt inmitten des Klinikgeländes und bekommt vier Anschlüsse an bereits bestehende Bauten. Dies ist mit ein Grund dafür, warum der jetzt begonnene Bauabschnitt für das Architektenbüro Sander Hofrichter die größte Herausforderung der Kliniksanierung darstellt. Das erläuterte Nadine Schirmer, Geschäftsführerin des Architektenbüros, das schon seit 2013 fürs Klinikum arbeitet.

Der fünfgeschossige Neubau wird 12.000 Quadratmeter Nutzfläche bieten, auf dem verschiedene Fachbereiche des Klinikums, unter anderem die Frauenheilkunde und die Kinderklinik, Platz finden werden. 2025 ist das Richtfest geplant, „und bis Ende 2026 soll ein Krankenhaus der kurzen Wege entstanden sein“, so Nadine Schirmer.

Ein Meilenstein

Landrat Peter Polta, der gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums ist, nannte die Grundsteinlegung „einen wichtigen Meilenstein". Er sagte: „Heute ist ein Tag, auf den wir lange hingearbeitet haben.“ Der Modernisierungsprozess im Klinikum sei 2009 angestoßen worden. 2012 wurde als erstes neues Gebäude das Haus C eingeweiht, 2021 das Haus K. „Als das Klinikum auf dem Schlossberg 1973 eröffnet wurde, gab es elf Fachabteilungen und 690 Mitarbeitende. Heute sind es 1800 Mitarbeitende in 15 Kliniken und Instituten“, erläuterte Polta. Das Aufgabenspektrum sei stetig gewachsen. Um attraktiv für Patienten und Mitarbeiter zu bleiben, sei die Sanierung des Klinikums unumgänglich.

Landesgesundheitsminister Manfred Lucha sprach bei der Grundsteinlegung im Heidenheimer Klinikum. Rudi Penk

Polta bekannte sich ein weiteres Mal zur kommunalen Trägerschaft, „das soll auch so bleiben.“ Der Landrat bedankte sich bei Minister Lucha und dem Land für die Aufnahme des Bauabschnitts ins Landeskrankenhausbauprogramm. Gleichwohl versäumte er nicht, darauf hinzuweisen, dass der Landkreis die größte finanzielle Last trägt: Von 138,5 Millionen Euro, die der Bau von Haus L kosten wird, übernimmt das Land lediglich 56 Prozent. Während das Land eigentlich für die Finanzierung der Klinikgebäude zuständig ist, sollte der Bund für eine Finanzierung des Klinikbetriebs sorgen. Dass beides nur mangelhaft funktioniert, sprach der Landrat auch an: „Leider ist die Finanzierung durch Bund und Land nicht auskömmlich.“

Keine Planungssicherheit für Kliniken

Minister Lucha erläuterte, dass nach der Rechnung des Landes 98 bis 99 Prozent der förderfähigen Kosten auch getragen würden. Der Rest wird als nicht förderfähig eingestuft. Trotzdem versprach er, im Stuttgarter Landtag eine Erhöhung der Summe für Heidenheim einzubringen. Jedoch könne das Land den Bund nicht ersetzen. „Viele der Defizite haben nicht mit der Investition zu tun, sondern damit, dass der Aufwand für die Betriebsmittel nicht gedeckt ist“, so Lucha. Die Länder seien sehr enttäuscht darüber, dass es keine Planungssicherheit für die Kliniken gebe und das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz nicht vorankomme.

Für die Heidenheimer Klinik gab es vom Gesundheitsminister viel Lob. Es würde am richtigen Ort das richtige Angebot entstehen, weshalb er gerne nach Heidenheim komme. Man habe eine große Kontinuität in den Gremien vor Ort, das Haus sei zukunftsfähig: „Es gibt wenige, die so gut vorbereitet sind“, so Lucha. Das Klinikum sei mit seinen 569 Betten zentral für die Versorgung im Landkreis und darüber hinaus.

Inneneinrichtung in hellen Farben mit Holz

Für die Inneneinrichtung des neuen Hauses L werde man helle, freundliche Farben in Kombination mit Holz verwenden, erläuterte Nadine Schirmer vom Architektenbüro Sander Hofrichter. Alle Patientenzimmer seien an der Außenseite des Gebäudes angeordnet und würden einen Blick in die Umgebung bieten. Innen- und Lichthöfe werden auch in Funktionsräumen für Tageslicht sorgen, so Schirmer.

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